Smartphone-Spiel Flappy Bird fliegt ins Jenseits
Schreckliche Nachricht für die Millionen Fans des Smartphone-Spiels "Flappy Bird": Entwickler Dong Nguyen schaltet das Gratis-Game ab.
München - "Es macht mein einfaches Leben kaputt. Also hasse ich es jetzt." Mit diesen Worten verkündete der Vietnamese Dong Nguyen, Entwickler von "Flappy Bird", auf Twitter das Aus für seinen Smartphonespiel-Hit. Das Game mit der knuddeligen Pixel-Grafik ist allein auf der Android-Plattform auf über 50 Millionen Handys installiert. Auch die iPhone-Version ist ein Mega-Erfolg.
Nun also das Aus. Nutzer, die "Flappy Bird" schon installiert haben, können es zwar weiter spielen. Doch künftige Versionen und Updates sind damit gestorben. Die Spieler müssen bei "Flappy Bird" einen kleinen Vogel zwischen grünen Rohren durchfliegen zu lassen. Das Game erinnert an die alte 8-Bit-Grafik aus den Zeiten von Commodore C64 und Atari ST. Die Steuerung ist aber recht knifflig, das Game fordert einiges Geschick.
Entwickler Nguyen gab in einem Interview zu, dass ihm das für die Zocker kostenlose Spiel "im Schnitt 50.000 Dollar am Tag" einbringe. Die Einnahmen kommen aus Werbegelden. Und die stehen Nguyen alleine zu: Denn anders als bei Spielen mit High-Tech-Grafik hat er "Flappy Bird" im Alleingang entwickelt und programmiert. Bei der Konkurrenz sind da ganze Entwicklerteams am Start.
Über die Gründe für das Aus schießen jetzt die Spekulationen ins Kraut. So soll der Spiele-Gigant Ninteno Nguyen abgemahnt haben. Deshalb mutmaßte Duy Doan, Chef der Spielefirma VTC Online, dass Nguyen sich aus der juristischen Schussline nehmen wolle. Als alleiniger Entwickler habe er nicht die Ressourcen, um mit Klagen fertig zu werden.
Vielleicht ist Nguyen aber auch nur ein Nerd, der sich weniger um die Vermarktung als ums Programmieren kümmern möchte. Er habe den Erfolg von "Flappy Bird" "nie gewollt", sondern nur "in Frieden" seine Spiele entwickeln wollen. Auf Twitter verkündete er zudem, dass er sein Spiel auch nicht verkaufen wolle. Und: "Ich mache weiter Spiele."
"Flappy Bird" erschien schon im Frühsommer 2013 und blieb eine ganze Weile unbeachtet. Doch als es zum Jahresende immer häufiger heruntergeladen wurde, geriet das Spiel in den Fokus der Medien. Jetzt will natürlich alle Welt von Nguyen die Hintergründe für die Entscheidung wissen, warum er das Game aus den App-Stores hat löschen lassen. Bislang vergeblich. Denn laut der Nachrichtenagentur Reuters hat er nicht nur "Flappy Bird" abgestellt, sondern auch sein Telefon.
- Themen: