Schwimmbad-Otitis: Was tun, wenn das Ohr nach dem Baden schmerzt?

Ohrenschmerzen nach dem Baden? Dahinter könnte Schwimmbad-Otitis stecken. Wie man sie behandelt und wann es Zeit ist, zum Arzt zu gehen.
von  (ncz/spot)
Ohrenschmerzen nach dem Baden? Dahinter könnte Schwimmbad-Otitis stecken.
Ohrenschmerzen nach dem Baden? Dahinter könnte Schwimmbad-Otitis stecken. © Marina Demeshko/iStock via Getty Images

Sommer, Sonne, Abkühlung: An heißen Tagen gehört ein Besuch im Freibad oder ein Sprung in den See einfach dazu. Doch nicht selten folgt auf das Badevergnügen eine unangenehme Überraschung: stechende Ohrenschmerzen. Oft steckt eine sogenannte "Schwimmbad-Otitis" dahinter - eine Entzündung des äußeren Gehörgangs, die vor allem nach Kontakt mit verunreinigtem Wasser auftritt. Sie ist unangenehm, aber in den meisten Fällen harmlos.

Was ist eine Schwimmbad-Otitis?

Die Schwimmbad-Otitis, medizinisch auch "Otitis externa" genannt, ist eine Entzündung der Haut im äußeren Gehörgang. Gelangen Wasser, Bakterien oder Pilze ins Ohr, kann das natürliche Schutzmilieu gestört werden. Besonders chlorhaltiges Wasser oder Badeseen mit Keimen begünstigen die Infektion.

Typische Symptome sind starke, oft einseitige Ohrenschmerzen, Juckreiz oder Druckgefühl im Ohr oder eine Rötung und Schwellung im Gehörgang. Zudem kann Ausfluss aus dem Ohr auftreten und sich das Hörvermögen verschlechtern.

Erste Hilfe bei Ohrenschmerzen nach dem Baden

Leichte Beschwerden können Betroffene zunächst selbst behandeln. Zunächst das Ohr trocknen: Dafür den Kopf zur Seite neigen und das Wasser herauslaufen lassen. Ein lauwarm eingestellter Föhn (auf Abstand) kann zusätzlich helfen. Keine Wattestäbchen! Sie reizen die Haut und schieben Keime tiefer.

Wärme lindert den Schmerz: Ein warmes Tuch oder eine Wärmflasche (nicht zu heiß) ans Ohr legen. Ohrentropfen mit desinfizierender oder entzündungshemmender Wirkung aus der Apotheke können erste Linderung bringen.

Schwimmbad-Otitis: Wann zum Arzt?

Halten die Schmerzen länger als zwei Tage an, verstärken sie sich oder tritt Fieber hinzu, sollte unbedingt ein HNO-Arzt aufgesucht werden. Er reinigt den Gehörgang und verschreibt bei Bedarf antibiotische oder antimykotische Tropfen. Unbehandelt kann die Entzündung sich ausbreiten und ernsthafte Folgen haben.

Wie kann man die Ohren beim Baden schützen?

Damit Ohrenschmerzen gar nicht erst entstehen, lohnen sich einige Tricks. Ohrstöpsel beim Schwimmen können verhindern, dass Wasser in den Gehörgang gelangt. Nach dem Baden sollte man die Ohren gründlich trocknen, indem man den Kopf zur Seite neigt und verbliebenes Wasser herauslaufen lässt. Ein Handtuch reicht aus, um die Außenseite vorsichtig abzutupfen - Wattestäbchen sind hingegen tabu, da sie die empfindliche Haut reizen und Keime tiefer ins Ohr drücken können.

Wer häufig unter Schwimmbad-Otitis leidet, kann außerdem zu speziellen pH-neutralen Ohrentropfen greifen, die den natürlichen Schutzfilm im Gehörgang stabilisieren und so Infektionen vorbeugen.

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