Schweizer Bergsturz bringt einen Gletscher stark unter Druck

Ein Berg macht seine "letzten Atemzüge". - So beschreibt ein Experte die Lage am bröckelnden Kleinen Nesthorn. Was passiert, wenn die riesigen Schuttmassen zusammen mit Eis ins Tal donnern?
dpa |
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Bereits mehrere Millionen Kubikmeter Stein sind abgebrochen.
Bereits mehrere Millionen Kubikmeter Stein sind abgebrochen. © Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa
Blatten

Durch einen massiven Bergsturz in der südlichen Schweiz ist auch das Risiko eines Gletscher-Abbruchs in der Gefahrenzone gewachsen. Innerhalb weniger Tage habe sich die Geschwindigkeit des Gletschers oberhalb des Dorfes Blatten von 0,8 auf 1,5 bis 2 Meter pro Tag erhöht, sagte der Geologe Fabian Reist in einer Pressekonferenz der Behörden im Kanton Wallis.Bislang sind von dem Kleinen Nesthorn in der Ferienregion Lötschental bereits zwei bis drei Millionen Kubikmeter an Felsbrocken abgebrochen und auf den Gletscher gerollt. Man könne hören, wie der rund 3.300 Meter hohe Berg "seine letzten Atemzüge" mache, sagte Reist zu den Geräuschen des zerfallenden Berges.

Unter der Abbruchzone herrscht Lebensgefahr

Alban Brigger, ein Experte des Kantons Wallis, warnte eindringlich vor Wanderungen in dem betroffenen Gebiet: "Das ist wirklich lebensgefährlich", sagte er. Laut Brigger könnte bei einem Gletschersturz Eis und Geröll ins Tal stürzen. Dadurch könnte der Fluss Lonza aufgestaut werden, sagte er bei einer früheren Pressekonferenz.

Wegen der Gefahrenlage war das Dorf Blatten in der Ferienregion Lötschental bereits am Montag kurzfristig ganz geräumt worden. Rund 300 Einwohner mussten ihre Häuser verlassen. 

Bislang hätten die Fachleute noch wenig Zeit gehabt, sich über die Ursachen dieses Bergsturzes Gedanken zu machen, sagte Reist. Der Permafrost, der im Zuge des Klimawandels auftaut, ist aus Sicht des Experten wohl nur ein Faktor. Auch andere geologische Prozesse und Wetterereignisse könnten eine Rolle spielen, sagte er.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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