Rund ums Mittelmeer: Brände bedrohen Urlaubs-Strände

Fehlende Niederschläge, Gluthitze und starke Winde fachen im Süden Europas immer wieder neue Wald- und Buschbrände an. Vielerorts sind auch Touristen in Gefahr.
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Rund ums Mittelmeer brennen in den letzten Tagen immer wieder Wälder - wie hier in Spanien
dpa Rund ums Mittelmeer brennen in den letzten Tagen immer wieder Wälder - wie hier in Spanien

Fehlende Niederschläge, Gluthitze und starke Winde fachen im Süden Europas immer wieder neue Wald- und Buschbrände an. Vielerorts sind auch Touristen in Gefahr.

MÜNCHEN Eigentlich sind die Wetteraussichten ja perfekt: viel Sonne, Hitze, Wind, kein Regen. Doch in immer mehr Regionen rund ums Mittelmeer sehnen sich Einheimische und Urlauber nach Regen und Abkühlung. Denn sonst haben die Feuerwehren und freiwilligen Helfer keine Chancen gegen die Wald- und Buschbrände, die allerorts auflodern. Zwar können immer wieder Großfeuer unter Kontrolle gebracht werden, doch umgehend entstehen neue. Eine Übersicht:

GRIECHENLAND

Am bedrohlichsten war die Situation auf Zakynthos. An der Südküste der Ferieninsel waren etwa 50 Urlauber zwischen einer Flammenwand und dem Meer eingeschlossen. Die griechische Küstenwache evakuierte den Abschnitt, mehrere Boote nahmen die Touristen, darunter auch 15 Kinder, an Bord. Eine zweitägige Gluthitze mit teilweise 43 Grad und mehr hatte landesweit 80 Brände entfacht, die erst teilweise unter Kontrolle sind.

SPANIEN

Dramatische Szenen auch in der Nähe von Cáceres im Westen Spaniens. Dort trieb ein Waldbrand rund 500 Menschen in die Flucht. Fünf Ortschaften mussten komplett geräumt werden. Der starke Wind hatte ein Feuer entfacht, das am Wochenende bereits als eingedämmt gegolten hatte. Bislang haben die Feuer in Spanien bereits rund 700000 Hektar Land verwüstet, fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Neun Menschen starben in den Flammen, davon acht Feuerwehrleute.

ITALIEN

Höchste Alarmbereitschaft herrscht bei Feuerwehr und Zivilschutz auf der Mittelmeerinsel Sardinien sowie in Kalabrien. Auf Sardinien waren zwei Menschen ums Leben gekommen. Auf Sizilien wüten noch drei Großbrände in einem Naturschutzgebiet.

KORSIKA

Seit Tagen kämpft die Feuerwehr auch auf der französischen Mittelmeerinsel gegen die Flammen, bisher sind 6000 Hektar verwüstet.

KROATIEN

200 Hektar Nadelholzwälder sind durch ein Großfeuer auf der Adriainsel Ciovo bereits verwüstet, das bis gestern noch nicht eingedämmt werden konnte.

Fast alle Feuer sind das Werk von Brandstiftern. Die meisten Staaten wollen deswegen jetzt verschärft gegen die Feuerteufel vorgehen. Italien denkt sogar an Bürgerwehren und die Einführung von Kopfgeldern zur Ergreifung der Brandstifter.

Tipps für Touristen

„Soll ich wegen der Waldbrände woanders hinfahren?“ Das ist eine der häufigsten Fragen, die dem ADAC derzeit gestellt wird. Tourismus-Expertin Katharina Dümmler rät ab: „Wo es jetzt gebrannt hat, ist bald keine Gefahr mehr. Wo es einmal brennen wird, weiß niemand.“ Die Urlauber sollten keine Angst haben. Wichtig sei es, im Ernstfall stets den Anweisungen von Behörden zu folgen, wenn Campingplätze oder Unterkünfte geschlossen oder Straßen gesperrt werden. Erkundigen kann man sich vorher beim Reiseveranstalter, wie die aktuelle Situation vor Ort ist. Die Reisestornierung ist im allgemeinen nur möglich, wenn das Zielgebiet nicht erreichbar ist oder der Erholungswert durch die Verwüstungen massiv eingeschränkt ist.mh

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