Rettungsboot entdeckt?
Gibt es eine erste Spur von der vermissten Maschine? - Welche Rolle spielen zwei Asiaten?
Kuala Lumpur/Peking Auf der Suche nach der verschwundenen malaysischen Verkehrsmaschine hat ein Flugzeug eine Entdeckung gemeldet: Im Meer vor Vietnam könnte ein aufblasbares Rettungsboot treiben, wie Flugzeuge es an Bord haben. „Wir haben Schiffe zu der Stelle geschickt, um das Objekt in Augenschein zu nehmen“, sagte am Montag ein Sprecher der malaysischen zivilen Luftfahrtbehörde.
Auf der Suche nach der Identität zweier verdächtiger Passagiere an Bord des vor Vietnam verschwundenen Flugzeugs helfen unterdessen chinesische Behörden. Daraus sei aber nicht der Schluss zu ziehen, dass es sich um Chinesen handele, sagte der malaysische Verkehrsminister Hishammuddin Hussein am Montag. Die Männer waren mit gestohlenen europäischen Pässen an Bord gelangt.
Sie wurden vor dem Einsteigen von Sicherheitskameras am Flughafen von Kuala Lumpur gefilmt. Beide haben nach Angaben des malaysischen Innenministers asiatische Gesichtszüge. Der Funkkontakt zu der Boeing 777-200 mit 239 Menschen an Bord war am Samstag zwei Stunden nach dem Start abgebrochen. Die Maschine ist seitdem spurlos verschwunden.Meldungen vom Vortag, ein vietnamesissches Passagierflugzeug habe vor der Küste Wrackteile entdeckt, stellte sich als falsch heraus.
Die Ermittlungen gingen trotz der verdächtigen Passagiere „in alle Richtungen“, sagte der Direktor der malaysischen Luftverkehrsbehörde,
Azharuddin Abdul Rahman auf Fragen nach einem möglichen terroristischen Hintergrund oder einer Flugzeugentführung. Wenn ein Flugzeug auf diese Weise verschwinde, gebe es viele Spekulationen von Experten.
„Wir rätseln genauso“, sagte Rahman. „Um zu bestätigen, was wirklich passiert ist, brauchen wir klare und konkrete Beweise oder Teile des Flugzeugs.“ Er versicherte, dass kein unbegleitetes Gepäck an Bord gewesen sei. Fünf Passagiere hätten den Flug nicht erreicht, doch sei ihr Gepäck wieder ausgeladen worden.
Zwei Stunden nach dem Start in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur am Samstag nach Peking war der Radarkontakt zu der Boeing 777-200 abgebrochen. An Bord waren 239 Menschen, darunter 154 Chinesen. Dutzende Flugzeuge und Schiffe haben bei Tagesanbruch am Montag die Suche nach dem Flugzeug zwischen den Küsten Malaysias und Vietnams fortgesetzt. Die Suche sei nicht zeitlich befristet, betonte der Luftverkehrsdirektor. Von den Ölspuren, die entdeckt worden seien, seien Proben genommen und ins Labor gebracht worden. Ergebnisse der Untersuchungen stünden noch aus.
Das Suchgebiet zwischen den Küsten Malaysias und Vietnams ist Hunderte Quadratkilometer groß. Von der Position des Flugzeugs beim letzten Radarkontakt ausgehend haben die Experten unter Berechnung von Wind und Strömung ein riesiges Gebiet abgesteckt. Aufzeichnungen des militärischen Radars, die nahelegen, dass die Maschine vor dem Verschwinden womöglich umkehrte, machen die Suche noch komplizierter.
Die malaysisch-chinesischen Ermittlungen konzentrieren sich auf zwei Männer, die mit gestohlenen europäischen Pässen eingecheckt hatten. Beide sind von Überwachungskameras gefilmt worden. Nach Angaben des malaysischen Innenministers Datuk Seri Zahid Hamidi hatten sie „asiatische Gesichtszüge“, wie die Nachrichtenagentur Bernama berichtete.
Er zeigte sich verwundert, dass den Passbeamten nichts verdächtig vorgekommen sei, da beide europäische Namen hatten. Ihre Pässe waren nicht über die Polizeiorganisation Interpol überprüft worden. Sie hatten die Tickets gemeinsam in Thailand bei China Southern Airlines gekauft, die den Flug gemeinsam mit Malaysia Airlines betrieben hatte. Beide wollten nach den Ermittlungen über Peking nach Amsterdam fliegen, um dort nach Frankfurt beziehungsweise Kopenhagen umzusteigen. Nach Angaben von Interpol waren der italienische und der österreichische Pass in ihrer Datenbank als gestohlen gemeldet. Beide Pässe waren den Besitzern 2012 und 2013 in Thailand geklaut worden. Geheimdienste prüfen, ob die Männer auf Terrorlisten zu finden sind.
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