Rauchwolke über Rhein: Düngerfabrik in Flammen

Bei einem Großbrand in einer Düngemittelfabrik im nordrhein-westfälischen Krefeld ist am Dienstag stundenlang eine riesige Rauchwolke über Wohngebiete am Rhein gezogen.
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Bei einem Großbrand in einer Düngemittelfabrik im nordrhein-westfälischen Krefeld ist am Dienstag stundenlang eine riesige Rauchwolke über Wohngebiete am Rhein gezogen.

Krefeld/Duisburg - Nach ersten Schadstoffmessungen des Landesumweltamtes (Lanuv) bestand keine Gefahr für Menschen.

Die Anwohner wurden vorsorglich aufgerufen, Fenster und Türen zu schließen. Kindergärten und Schulen sollten Kinder nicht ins Freie lassen. Die Schifffahrt auf dem Rhein wurde zwischen Duisburg und Düsseldorf gestoppt, eine Brücke wurde gesperrt.

In dem zunächst am stärksten von der Rauchwolke betroffenen Duisburger Vorort Mündelheim hätten die Stickoxid-Werte unter der Nachweisgrenze gelegen, sagte ein Lanuv-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Auch die gemessene Ammoniak-Konzentration sei ungefährlich für Menschen. Der Wind hatte die Rauchwolke nach Norden in Richtung Duisburg getrieben. Auch Teile von Mülheim an der Ruhr waren betroffen.

Der Duisburger Stadtteil Mündelheim war zeitweise von beißendem Rauch eingehüllt. "Man kann kaum atmen, es stinkt nach Rauch, die Sicht ist schlecht. Die Häuser versinken in einer blauen Rauchwolke", berichtete eine dpa-Reporterin. Autofahrer mussten die Fenster schließen. Durchdringendes Sirenengeheul warnte vor möglichen Gefahren durch die Rauchgase. Aufgeschreckt durch die kilometerweit sichtbare Wolke trugen japanische Schüler im Düsseldorfer Norden auf dem Weg zur Schule bereits weiße Atemschutzmasken.

In einer Lagerhalle der Fabrik waren gegen 7.00 Uhr nach Angaben von Werksleiter Heinrich Leymann insgesamt 42 000 Tonnen Rohstoffe und Fertigprodukte für sogenannte mineralische Mehr-Nährstoffdünger in Brand geraten. Die etwa 50 mal 120 Meter große Halle brannte in voller Ausdehnung. Knapp dreieinhalb Stunden später hatte die Feuerwehr die Flammen unter Kontrolle. Fabriken und Produktionsstätten in der Nähe der brennenden Lagerhalle wurden vorsorglich evakuiert.

Die Brandursache war zunächst noch unklar. Die Werksleitung geht nicht von Brandstiftung aus. Verletzt wurde in der Fabrik niemand. Rund 300 Feuerwehrleute aus der gesamten Region waren im Einsatz. Die betroffenen Städte setzten Krisenstäbe ein. Experten des Landesumweltamts kamen mit Spezialfahrzeugen, um mit einem Rasterelektronenmikroskop die Gase zu analysieren.

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