Rakete soll defekten Spionage-Satellit sprengen
Es klingt nach einem James-Bond-Film: Die USA befürchten, dass ein defekter Spionage-Satellit in die Hände von Feinden gerät. Deshalb planen sie, den Satelliten mit einer Rakete noch im Weltall abzufangen.
Das amerikanische Verteidigungsministerium will einen außer Kontrolle geratenen Spionagesatelliten abschießen, bevor er Anfang März auf die Erde stürzt. Dazu soll eine vom einem US- Kriegsschiff abgefeuerte Rakete den Erdtrabanten noch vor dessen Eintritt in die Atmosphäre zerstören, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Donnerstag mit. Man habe sich dazu entschlossen, weil nur schwer vorherzuberechnen sei, wo das schätzungsweise 1,3 Tonnen schwere Satellitenwrack aufschlagen werde. Außerdem befinde sich der giftige Raketentreibstoff Hydrazin an Bord, der eine Gefahr sei.
Es bestehe keinerlei Funkverbindung mehr zu dem Satelliten, der Vize-Chef des US-Generalstabes, James Cartwright. Dadurch gebe es auch keine Möglichkeit, ihn zu steuern. Ziel des Abschusses mit einer Rakete sei, dass die Reste des Erdtrabanten mit hoher Wahrscheinlichkeit in unbewohntem Gebiet einschlagen. Zudem soll versucht werden, den Tank mit dem giftigen Treibstoff zu treffen. Der Satellit war nach einem Bericht des Senders CNN 2006 ins All geschossen worden, hatte aber schon kurz darauf versagt. Mit dem Abschuss will die US-Regierung Medienberichten zufolge auch verhindern, dass das Satellitenwrack möglicherweise in falsche Hände gerät. Im vergangenen Jahr hatten die USA und andere Länder China kritisiert, nachdem die Regierung in Peking in einem Test einen eigenen funktionsuntüchtigen Wettersatelliten abschoss. (dpa)
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