Behörde: Blaue Hunde in Tschernobyl wurden markiert

Tagelang berichteten mehrere Medien von angeblichen blauen Hunden in der radioaktiv verstrahlten Zone von Tschernobyl. Ein Behördenvertreter und eine Organisation erklären, was es damit auf sich hat.
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Tagelang berichteten internationale Medien über "blaue Hunde" in Tschernobyl. Im radioaktiv belasteten Sperrgebiet bezeichnet man die Berichte als Unsinn.
Tagelang berichteten internationale Medien über "blaue Hunde" in Tschernobyl. Im radioaktiv belasteten Sperrgebiet bezeichnet man die Berichte als Unsinn. © Andreas Stein/dpa
Tschernobyl

Berichte über blaue Hunde, die in der radioaktiv verseuchten Sperrzone um das havarierte sowjetische Atomkraftwerk Tschernobyl herumlaufen sollen, haben im Internet Aufmerksamkeit erregt. Laut einem Behördenvertreter gibt es dort in der Nordukraine diese Tiere tatsächlich. Die Farbe der Tiere habe aber nichts mit Strahlung zu tun. "Das ist Unsinn", sagte der Generaldirektor des mit der Beobachtung der Zone befassten Staatsunternehmens Ecocentre, Serhij Kirjejew, Journalisten in Tschernobyl.

Er löste das Rätsel aus seiner Sicht auf: "Die Hunde wurden sterilisiert, und sie werden mit Blau gekennzeichnet, dass sie sterilisiert wurden." Sterilisiert werden die Tiere dem Generaldirektor zufolge, damit ihre Ausbreitung eingedämmt wird.

Generaldirektor: "Die Farbe ist harmlos für diese Hunde"

"Die Farbe ist harmlos für diese Hunde", versicherte der Fachmann. Zuvor hatten internationale Medien ausgehend von einer Videoaufnahme aus dem radioaktiv belasteten Gebiet von mehreren plötzlich aufgetauchten blauen Hunden berichtet.

Die für die Sterilisation zuständige Organisation Clean Futures Fund erklärte dagegen, dass sie zwar sterilisierte Hunde am Kopf mit Farbe markiere. Für mehrere fast vollständig blaue Hunde, die noch nicht sterilisiert seien, lieferte die Organisation eine andere Erklärung: Die Hunde hätten sich vermutlich in einer Substanz gewälzt, die zu der blauen Färbung geführt habe.

Die Strahlenkatastrophe von Tschernobyl gilt als die schwerste in der zivilen Nutzung der Atomenergie. Im April 1986 explodierte ein Reaktor in dem damals sowjetischen Kernkraftwerk, und es mussten in einem Umkreis von etwa 30 Kilometern alle Ortschaften geräumt werden. Zehntausende Menschen wurden umgesiedelt, tausende erlitten Strahlenschäden. Zurückgelassene Hunde vermehrten sich, und bis heute gibt es eine Population von Straßenhunden.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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