Prozess um Tiefkühlbabys: Mutter verurteilt

Die 44-Jährige Hausfrau muss für vier Jahre und drei Monate ins Gefängnis

SIEGEN Die Mutter, in deren Haus in Wenden die Polizei drei Babyleichen in einer Tiefkühltruhe gefunden hat, ist zu einer Haftstrafe von vier Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Das Landgericht Siegen befand die 44-Jährige aus Wenden am Montag des zweifachen Totschlags für schuldig, der dritte Todesfall ist bereits verjährt.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Strafe von acht Jahren und sechs Monaten gefordert. Die Hausfrau hatte zugegeben, ihre 1986, 1988 und 2003 geborenen Mädchen heimlich im Badezimmer entbunden und sie nach deren Tod in der Tiefkühltruhe versteckt zu haben. Sie habe sie aber nicht töten wollen.

Zur Geburt von zwei Babys erklärte sie, unter dem Einfluss von Tabletten gestanden zu haben beziehungsweise betrunken gewesen sein. Nach Angaben von Sachverständigen ist die Frau voll schuldfähig. Laut Obduktionsbericht waren alle drei Kinder lebensfähig.

Entdeckt worden waren die Leichen der Säuglinge vom 18-jährigen Sohn der Familie. Er hatte im Keller nach einer Tiefkühlpizza gesucht.