Prozess um schweren Busunfall in Hamburg

Vor gut einem Jahr ist in Hamburg ein Linienbus mit einem Feuerwehrauto zusammengestoßen. Jetzt beginnt der Prozess gegen den Fahrer des Löschfahrzeugs. Der Vorwurf:  Fahrlässige Tötung und Körperverletzung.
dpa |
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Vor gut einem Jahr ist in Hamburg ein Linienbus mit einem Feuerwehrauto zusammengestoßen. Jetzt beginnt der Prozess gegen den Fahrer des Löschfahrzeugs. Der Vorwurf: Fahrlässige Tötung und Körperverletzung.

Hamburg - Gut ein Jahr nach dem tödlichen Zusammenstoß zwischen einem Linienbus und einem Feuerwehrauto in Hamburg hat der Prozess gegen den Fahrer des Löschfahrzeugs begonnen. Der 28-Jährige muss sich wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung vor dem Landgericht verantworten.

Bei dem schlimmsten Busunfall in der Geschichte des Hamburger Verkehrsverbundes waren zwei Fahrgäste gestorben, 23 Menschen wurden verletzt.

Am ersten Verhandlungstag sind fünf Zeugen von Polizei und Feuerwehr geladen. Zum Prozessauftakt am Montag waren auch zahlreiche Kollegen des Feuerwehrmannes in Uniform erschienen.

Auf dem Weg zu einem Brand hatte das Feuerwehrauto am 6. Juli 2011 im Stadtteil Tonndorf im Osten der Hansestadt den Bus gerammt. Zwei Fahrgäste - eine 62-jährige Frau und ein 78 Jahre alter Mann - kamen dabei ums Leben. Außerdem wurden 18 Fahrgäste und der Busfahrer sowie vier Feuerwehrmänner in dem Einsatzfahrzeug verletzt.

Der Fahrer des Feuerwehrautos war mit Blaulicht unterwegs. Das Martinshorn schaltete er nach Darstellung der Staatsanwaltschaft aber erst unmittelbar vor einer Einmündung ein - und fuhr dann bei Rot über die Ampel. Die Anklagebehörde wirft ihm vor, seine Sorgfaltspflicht verletzt zu haben.

Die Staatsanwaltschaft hatte gegen beide Fahrer Anklage erhoben. Das Gericht eröffnete das Hauptverfahren aber nur gegen den Fahrer des Feuerwehrautos - und nicht gegen den Busfahrer. Denn ein neues Gutachten zur Hörbarkeit des Martinshorns, das das Gericht nach der Anklageerhebung in Auftrag gab, kam zu dem Schluss: Der Busfahrer hätte nicht rechtzeitig bremsen können, um die Kollision zu verhindern. Das liege an den Verkehrsverhältnissen und den Schallverhältnissen im Bus, hieß es zur Begründung.

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