Prozess: Mehrfamilienhaus im Rausch gesprengt

Doch dann jagt ihr Nachbar das Mehrfamilienhaus in die Luft – eine Mutter mit vier Kindern und die Großeltern können sich gerade noch retten. 
rom |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Dieses traute Heim in Beselich ist nach einer Explosion ein Schlachtfeld.
dpa Dieses traute Heim in Beselich ist nach einer Explosion ein Schlachtfeld.

Doch dann jagt ihr Nachbar das Mehrfamilienhaus in die Luft – eine Mutter mit vier Kindern und die Großeltern können sich gerade noch retten.

Limburg - Eine Frau sitzt mit ihren vier Kindern und den Großeltern im ersten Stock – als es plötzlich die Hauswand ihres Zuhauses in Beselich (Kreis Limburg-Weilburg) wegreißt. Möbel liegen auf der Straße, überall sind Brocken der Wände und der Decke verteilt. Von jetzt auf gleich ist das Haus eine halbe Ruine.

Doch die siebenköpfige Familie hat Glück im Unglück: Sie kann sich fast unverletzt nach draußen flüchten. Dieser Tag im Januar 2014 hätte anders ausgehen können. Ganz anders – und zwar tödlich.

Deswegen ist der Verursacher der Explosion, ihr Nachbar Vitali G. (42), wegen Mordversuch – in sieben Fällen – angeklagt. Er wohnte in dem Haus unter der Familie und ließ dort eine Gasflasche explodieren.

Der Mann weiß nichts mehr – er hat damals fast zwei Promille

Von all dem weiß er aber nichts mehr, sagte er am Donnerstag beim Prozessauftakt im Landgericht Limburg aus. Der Grund: Er war schlicht und einfach zu betrunken. Gemessen wurde bei ihm damals ein Wert von 1,9 Promille Alkohol im Blut.

Die Anklage geht davon aus, dass der Mann die Explosion absichtlich ausgelöst und dabei in Kauf genommen hat, dass die Familie im oberen Stockwerk sterben könnte. Folgendes hat sich laut Staatsanwaltschaft am 31. Januar 2014 abgespielt: Vitali G. streitet sich am Telefon mit seiner damaligen Frau Olga. Sie ist mit den beiden Kindern bei den Eltern. Dann soll der Angeklagte mit einer Propaganflasche des Gasgrills ins Schlafzimmer gegangen sein, das Ventil geöffnet und das Gas entzündet haben.

Die Verteidigung von Vitali G. dagegen sagte am Donnerstag im Gericht: Es war ein Unfall. Der Mann aus Kasachstan selbst erlitt Verbrennungen zweiten Grades. Der Schaden an dem Haus belief sich auf 150 000 Euro. Der Prozess wird im Oktober fortgesetzt.

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.