Prozess gegen mutmaßlichen Mörder einer Taxifahrerin begonnen

Sieben Monate nach dem Mord an einer Taxifahrerin in Hagnau am Bodensee und der Vergewaltigung einer weiteren Taxifahrerin in Singen hat am Dienstag der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen.
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Der Angeklagte betrat vermummt das Gericht .
dpa Der Angeklagte betrat vermummt das Gericht .

KONSTANZ - Sieben Monate nach dem Mord an einer Taxifahrerin in Hagnau am Bodensee und der Vergewaltigung einer weiteren Taxifahrerin in Singen hat am Dienstag der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen.

Der mutmaßliche Mörder einer Taxifahrerin in Hagnau am Bodensee hat zu Beginn des Prozesses vor dem Konstanzer Landgericht am Dienstag zu den Vorwürfen geschwiegen. Der 28-Jährige, der vermummt in den Gerichtssaal kam, weigerte sich zudem, Angaben zu seiner Biografie und seiner persönlichen Situation zu machen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten neben Mord auch versuchten Mord, Vergewaltigung und Raub vor.

Der Deutsche russischer Abstammung soll im Juni 2010 zunächst eine Taxifahrerin in Singen mit Messerstichen in den Hals attackiert und sie danach vergewaltigt und zudem Geld aus ihrer Kasse gestohlen haben. In der Annahme, die schwer verletzte Frau sei tot, war der Angeklagte geflohen. Die Frau überlebte den Überfall jedoch knapp. Einen Tag später soll der Mann in Hagnau in unmittelbarer Nähe zu Freibad und Campingplatz wieder eine Taxifahrerin in ihrem Wagen mit einem Messer angegriffen haben. Die 32-Jährige starb nach mehrfachen Stichen in den Hals.

Zwtl.: Taxifahrerin in Singen überlebte wohl, weil sie sich tot stellte

Der erste Prozesstag stand im Zeichen des Überfalls, den Andrej W. in Singen auf die Taxifahrerin begangen haben soll. Die Frau ist nach Angaben ihrer Anwältin Christine Thurau noch immer in der Klinik, die sie seit dem Verbrechen nicht verlassen hat: "Sie wird ein Leben lang an den Folgen des Überfalls leiden." Von den schweren Stichverletzungen seien auch Halswirbel betroffen, wodurch die Taxifahrerin seit der Tat halbseitig gelähmt sei. Ein Polizeibeamter, der die verletzte Frau gefunden hatte, sagte aus, sie sei trotz der Tatsache, dass sie fast 13 Stunden in einem Gebüsch an einem Waldrand schwer verletzt und in Todesangst ausgeharrt hatte, ansprechbar gewesen. "Sie hat sogar den Tathergang geschildert und eine Täterbeschreibung abgegeben", sagte der Zeuge.

Ein anderer Ermittler, der die Frau vernommen hatte, sagte aus, dass der Täter sein Opfer wohl zunächst mit Stichen zu töten versucht habe, bevor er es vergewaltigte. Die Taxifahrerin sagte ihm gegenüber, dass sie wohl nur überlebt habe, weil sie sich dann tot gestellt habe.

Das Landgericht Konstanz will in den ersten beiden Verhandlungstagen (11. und 12. Januar) in die Beweisaufnahme der Tat von Singen einsteigen. Am Dienstag und Mittwoch der kommenden Woche (18. und 19. Januar) soll es dann um den Mord in Hagnau gehen. Die Anhörung eines psychiatrischen Gutachters, der Aufschluss über die Schuldfähigkeit von Andrej W. geben soll, ist nach Auskunft des Gerichts für den 1. Februar vorgesehen. Am 2. Februar sollen die Plädoyers folgen, ein Urteil will das Gericht voraussichtlich am 8. Februar fällen.
dapd

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