Prozess gegen Erpresser von Cindy Crawford begonnen
KIRCHHEIM/TECK - Ein aus Nürtingen stammender Mann muss sich seit Dienstag wegen Erpressung des US-Models Cindy Crawford vor dem Amtsgericht Kirchheim unter Teck verantworten. Der Mann wollte Crawford offenbar mit einem Foto der Tochter erpressen.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, Crawford und ihren Ehemann Rande Gerber damit erpresst zu haben, der Boulevardpresse ein Foto ihrer siebenjährigen Tochter zu übergeben. Das Bild zeigte das Mädchen bei einem Räuber- und Gendarm-Spiel an Händen und Füßen gefesselt auf einem Stuhl sitzend. Im Sommer 2009 war es über ein ehemaliges Kindermädchen in die Hände des Mannes gelangt, der sich zu dieser Zeit in den USA aufhielt. Crawford hatte dem Mann im Juli 2009 1000 US-Dollar gezahlt und daraufhin das Foto zurückerhalten.
Das Ehepaar hatte mit der Zahlung laut Staatsanwaltschaft verhindern wollen, dass ein privates Bild in die Öffentlichkeit gelangt und das Aussehen der Tochter bekannt wird. Es handele sich nicht um ein Skandalfoto. Es sei offensichtlich, dass es ein Spiel und nicht eine Misshandlung zeige.
Die Ermittlungen hatten ergeben, dass sich der Mann schon zwei Tage nach der Geldübergabe erneut telefonisch gemeldet und weitere Geldbeträge gefordert hatte. Er gab an, in Besitz einer elektronischen Kopie des Bildes zu sein. Da das Ehepaar zunächst nicht auf die neuen Forderungen einging, habe er Mitte September seine Drohung erneuert und 5000 US-Dollar gefordert. Wenige Tage später habe die US-Einwanderungsbehörde ihn wegen des Verstoßes gegen Einwanderungsbestimmungen festgenommen und nach Deutschland abgeschoben.
Von Deutschland aus soll der Mann daraufhin insgesamt 100 000 US-Dollar von dem Paar verlangt haben. Mitte November stellte er sich den deutschen Behörden, als er erfuhr, dass nach ihm gefahndet wurde.
ddp
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