Pornos, Paschas und die „Emma“-Frauen

Da schau her: Laut einer neuen „Google"-Statistik besuchen die Feministinnen gerne auch Sexseiten im Internet
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Da schau her: Laut einer neuen „Google"-Statistik besuchen die Feministinnen gerne auch Sexseiten im Internet

Alice im Wir-wundern-uns-Land: Als „Emma“- Herausgeberin Schwarzer vor kurzem ihre Chefredakteurin Lisa Ortgies nach nur zwei Monaten Amtszeit feuerte, sorgte das auch unter gestandenen Feministinnen für leichte Desorientierung. Doch immerhin stimmten da die gemeinsamen Feindbilder noch. Ganz vorn: Paschas und Pornos.

Jetzt droht jedoch selbst Letzteres ins Wanken zu geraten. Zumindest laut einem Erotik-Anbieter, der nach einer „umfangreichen Analyse“ reißerisch verkündet: „Emma-Leserinnen sind Porno-Fans!“

Das Portal beruft sich dabei auf einen neuen Service der Internet-Suchmaschine Google („Trends“), der anzeigen will, welche anderen Webseiten der Surfer angesteuert hat. Gibt man „Emma.de“ in der Suchmaske ein, ergibt sich in der Tat ein pikantes Ranking, das noch recht harmlos beginnt. Demnach interessieren sich die Feministinnen besonders für die Seite www.re-publica.de, die über eine Berliner Konferenz informiert. Deren trockenes Thema: „Die Fähigkeit der Masse zur Kritik“.

Doch ab Platz 3 wird’s schlüpfrig: Angebote wie heisse-videos.de, psschlampen.com und lesben-world.com stehen laut Tabelle in der Gunst weit oben.

Für das Erotikportal ein gefundenes Fressen: „Die Leserinnen der ,Emma’ scheinen es mit der PorNo-Kampagne nicht ganz ernst zu nehmen“, höhnt Sprecher Tobias Huch. Er fordert eine „Ehrlichkeitsoffensive“ und will allen Abonnentinnen eine Gutschrift über 42 Euro schenken – „zum entspannenden Verkonsumieren“ auf der Sex-Seite. „Wir geben die Garantie, dass bei uns nur echte und emanzipierte Frauen ihre Dienste anbieten."

„Nicht jeder, der Emma.de anklickt, ist auch Emma-Leserin“, stellt Margitta Hösel aus dem Büro von Herausgeberin Alice Schwarzer klar. Die Treffer hingen wahrscheinlich mit der eigenen Anti-Porno-Kampagne und ihren Schlagwörtern zusammen.

Google selbst steht dem Phänomen auf AZ-Anfrage eher ratlos gegenüber: Es sei „gut möglich“, dass Emma.de-Besucherinnen die Pornoseiten aufgesucht hätten, jedoch „nicht unbedingt“, sagt ein Sprecher. Jetzt sollen Experten den Fall aufklären.

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