Polizisten erschießen bewaffneten Mann
Polizisten haben in Hürth bei Köln einen 27-Jährigen erschossen, der die Beamten mit einem Messer angegriffen haben soll. Zuvor waren die Beamten am Abend wegen eines Falls häuslicher Gewalt gerufen worden.
Hürth/Köln - Am Einsatzort soll der Mann auf die Ordnungshüter losgegangen sein. Einzelheiten nannte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht. "Es sollen jetzt weitere Zeugen vernommen werden", sagte Oberstaatsanwalt Alf Willwacher am Vormittag der Nachrichtenagentur dpa. Die Leiche des 27-Jährigen sollte obduziert werden.
Den tödlichen Polizeischüssen soll nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeigers" ein Streit zwischen dem Mann und einer Frau vorausgegangen sein. Die Frau soll dabei mit einem langen Messer schwer verletzt worden sein, wie die Zeitung online berichtete. Beim Eintreffen der Streife soll die Situation eskaliert sein. Die Staatsanwaltschaft bestätigte diese Informationen zunächst nicht.
Wie häufig Ermittler ihre Waffe im Dienst einsetzen, wird in Statistiken erfasst. In Nordrhein-Westfalen schossen Polizisten im vergangenen Jahr vier Mal auf Menschen, wie ein Sprecher des Innenministeriums sagte. Die Menschen seien verletzt, aber nicht getötet worden. In elf Fällen gaben die Beamten Warnschüsse ab.
Bundesweit haben nach der offiziellen Statistik der Innenministerkonferenz 2012 Polizisten in 36 Fällen auf Menschen geschossen - demnach 35 Mal in lebensbedrohlichen Situationen und einmal, um die Flucht bei einem schweren Verbrechen zu vereiteln.