Pokerturnier-Überfall: Täter verrät seine Komplizen

Einer der vier Pokerturnier-Räuber hat sich der Polizei gestellt. Bei dem Verhör verriet er auch die Namen seiner Komplizen. Die drei sind auf der Flucht - jetzt muss die Polizei sie nur noch finden.
von  Abendzeitung
Die Berliner Poker-Räuber
Die Berliner Poker-Räuber © dpa

BERLIN - Einer der vier Pokerturnier-Räuber hat sich der Polizei gestellt. Bei dem Verhör verriet er auch die Namen seiner Komplizen. Die drei sind auf der Flucht - jetzt muss die Polizei sie nur noch finden.

Der spektakuläre Überfall auf das Poker-Turnier in Berlin ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft weitgehend geklärt. Ein 21-Jähriger habe sich gestellt und sei festgenommen worden. Die drei anderen Verdächtigen seien namentlich bekannt, sagte Oberstaatsanwalt Sjors Kamstra am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Berlin.

Der 21-Jährige habe seine Komplizen benannt. Die drei Männer im Alter von 19 und 20 Jahren seien aber direkt nach der Tat untergetaucht. Die vier Heranwachsenden sollen am 6. März bei dem Raubüberfall im Luxushotel Grand Hyatt am Potsdamer Platz im Zentrum Berlins knapp 242 000 Euro erbeutet haben. Die Täter wurden von Videokameras gefilmt und hinterließen zahlreiche Spuren.

Jeder Räuber habe nach dem Überfall seinen Anteil an sich genommen, hieß es. Die gesamte Summe konnte deshalb noch nicht sichergestellt werden. Angaben, wo sich die drei Gesuchten aufhalten könnten, wurden nicht gemacht.

Der 21-Jährige hatte sich am Montagabend in Begleitung seines Anwaltes gestellt. Möglicherweise gelte für ihn die Kronzeugenregelung, sagte Kamstra. Der Mann habe zunächst seine eigene Beteiligung gestanden und später nach intensiver Befragung auch die Namen seiner Mittäter genannt. Die Räuber seien schon vor dem Überfall kriminell gewesen. Unter anderem gingen Diebstähle, Raub und Körperverletzungen auf ihr Konto.

Der festgenommene Räuber war während des Überfalls von einem Wachmann zeitweise in den Schwitzkasten genommen worden. Ein Komplize konnte ihn zwar wieder wieder befreien, aber ein Foto des Maskierten mit deutlich sichtbaren Augen ging durch die Presse. Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch hatte vor diesem Hintergrund eine schnelle Aufklärung in Aussicht gestellt.

Am vergangenen Wochenende hatte die Polizei bei ihren Ermittlungen allerdings einen Rückschlag zu verdauen. Die Beamten mussten einen Verdächtiger wieder laufen lassen. Der Tatverdacht hatte sich nicht bestätigt.

dpa

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