Plantschen nach Hausfriedensbruch
Neuer Party-Trend in Großbritannien: Heimlicher Badespaß in fremden Pools. Über Seiten wie MySpace oder Facebook wurde zum großen nächtlichen Badeüberfall geladen und Tipps gibt es dort auch: „bring your bike“ hieß es für den Fall, dass die Besitzer doch zuhause waren. Damit kann man schneller flüchten.
LONDON Poolbesitzer aufgepasst – das könnte sich auch hierzulande zum neuen Sommertrend entwickeln: In Großbritannien klagen immer mehr Privat-Bademeister über ungebetenen Besuch. Web 2.0 macht’s möglich. Und so geht’s: Über GoogleEarth spähten britische Jugendliche passende Bademöglichkeiten in Privat-Gärten aus. Anschließend legten sie sich auf die Lauer und beobachteten, wann die Hausbesitzer ihr Anwesen verließen. Und über Seiten wie MySpace oder Facebook wurde zum großen nächtlichen Badeüberfall geladen – „bring your bike“ hieß es für den Fall, dass die Besitzer doch zuhause waren. Anfang vergangener Woche hat sich in Bournemouth (Dorset) der letzte Badeüberfall zugetragen. Die Einladung sei laut Polizei an mehr als 500 Leute verschickt worden, zum Planschen kamen dann zum Glück nur 16 Personen.
Nichts zerstören, nur baden
Dem Partyvolk geht es dabei offenbar nur um das heimliche Badevergnügen – bei allen registrierten Fällen wurde nie etwas entwendet oder beschädigt. Die Heimgesuchten merkten meistens erst an im Pool treibenden leeren Bierdosen, dass sie zu unfreiwilligen Gastgebern geworden waren. Manchmal gehen ins Internet gestellte Party-Einladungen aber auch richtig nach hinten los: Im Mai hatte ein 16-jähriges britisches Mädchen im Ferienhaus ihrer Eltern auf Marbella sturmfreie Bude – und postete im Internet: „Kommt alle! Haus darf zerstört werden, meine Eltern lassen sich scheiden!“ Ergebnis: 400 Teenager stürmten die 5,6 Millionen Euro teure Villa und machten Kleinholz daraus. Das Gebäude ist heute unbewohnbar. Eine Internet-Berühmtheit ist auch Corey Delaney: Im Januar hatte der 16-jährige Australier 500 Teenager ins Haus seiner Eltern in Melbourne eingeladen, als die im Urlaub waren. Die Polizei musste mit Hubschraubern und Hundestaffeln anrücken. Sachschaden: 12 000 Euro.