Pistorius-Anwälte empört über Tatort-Bilder im TV
Kapstadt - "Dies ist eine schreckliche Verletzung der Privatsphäre, mit all dem Blut... Schließlich ist hier eine Frau gestorben", sagte Anwalt Brian Webber laut der Zeitung "Weekend Argus" vom Samstag, drei Tage vor einer neuen Gerichtsanhörung im Fall des südafrikanischen Athleten. Die Verteidigung habe die Staatsanwaltschaft bisher vergeblich um die Herausgabe von Tatortaufnahmen gebeten, sagte Webber.
Pistorius (26) wird beschuldigt, am 14. Februar seine Freundin Reeva Steenkamp (29) ermordet zu haben. Der behinderte Profisportler sagt, er habe sie versehentlich erschossen, weil er einen Einbrecher im Haus vermutete. Er wurde gegen Kaution freigelassen.
Für Dienstag ist die erste Anhörung vor Gericht seit Februar angesetzt. Die Staatsanwaltschaft geht angesichts der umfangreichen Ermittlungen davon aus, dass der Prozess frühestens im Spätsommer beginnen kann.
Der britische Fernsehsender Sky News hatte am Freitag mehrere Aufnahmen aus dem Haus von Pistorius in Pretoria gezeigt. Auf den Bildern vom Badezimmer sind Blutlachen und Einschusslöcher an der Toilettentür zu sehen. Die Staatsanwaltschaft in Pretoria betonte, sie wisse nicht, woher die Aufnahmen stammten. Sky News teilte laut der "Weekend Argus" mit, dass der Sender grundsätzlich nicht für Informanten zahle. Auch für die Bilder sei nichts bezahlt worden.