Passivrauchen: Jährlich sterben 600.000 Menschen

Dass der blaue Dunst nicht nur für Raucher lebensbedrohlich ist, ist bekannt. Die Weltgesundheitsorganisation legte jetzt eine Statistik dar, aus der hervorgeht, dass mehr als 600.000 Menschen am Passivrauchen sterben.
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Nicht nur für den Raucher ist der blaue Dunst gefährlich
dpa Nicht nur für den Raucher ist der blaue Dunst gefährlich

LONDON - Dass der blaue Dunst nicht nur für Raucher lebensbedrohlich ist, ist bekannt. Die Weltgesundheitsorganisation legte jetzt eine Statistik dar, aus der hervorgeht, dass mehr als 600.000 Menschen am Passivrauchen sterben.

Passivrauchen kostet jährlich mehr als 600.000 Menschen das Leben, davon 165.000 Kinder. Damit geht etwa ein Prozent aller Todesfälle weltweit auf das Konto von unfreiwillig eingeatmetem Tabakqualm, wie Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Zeitschrift "The Lancet" kalkulieren.

Der blaue Dunst schädigt demnach vor allem das Herz: 380.000 der jährlich insgesamt 603.000 tabakbedingten Todesfälle bei Nichtrauchern gehen auf Herzleiden zurück. 165.000 Menschen sterben an Erkrankungen der unteren Atemwege, 37.000 an Asthma und 21.400 an Lungenkrebs.

Etwa 40 Prozent aller Kinder und gut ein Drittel der erwachsenen Nichtraucher sind den Angaben zufolge dem blauen Dunst ausgesetzt. Dabei leiden Kinder vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern unter dem Qualm, während sie in den Industriestaaten stärker geschützt werden. Erwachsene sind dem Rauch dagegen fast weltweit in ähnlichem Maße ausgesetzt. Fast jedes zweite Todesopfer durch Passivrauch ist eine Frau.

Aktiver Tabakkonsum kostet jährlich schätzungsweise 5,1 Millionen Menschen das Leben. Insgesamt steckt Rauchen demnach hinter 5,7 Millionen Todesfällen pro Jahr. Derzeit leben nur 7,4 Prozent der Weltbevölkerung in Ländern mit Regelungen zum Schutz von Nichtrauchern. "Politikvertreter sollten bedenken, dass umfassende Gesetze die Zahl der Todesfälle durch Passivrauch wahrscheinlich schon im ersten Jahr der Umsetzung deutlich senken, samt einem damit verbundenen Rückgang der Ausgaben für die Sozial- und Gesundheitssysteme", schreiben die Forscher.

dapd

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