Passagierzahl auf ausgebrannter Adria-Fähre weiter unklar

Fast eine Woche nach dem Fährunglück in der Adria ist noch immer unklar, wie viele Menschen auf der "Norman Atlantic" ums Leben gekommen sind. Ermittler untersuchen auch am Wochenende das Wrack im Hafen von Brindisi, aus dessen Inneren noch immer Rauch drang.
von  dpa

Fast eine Woche nach dem Fährunglück in der Adria ist noch immer unklar, wie viele Menschen auf der "Norman Atlantic" ums Leben gekommen sind. Ermittler untersuchen auch am Wochenende das Wrack im Hafen von Brindisi, aus dessen Inneren noch immer Rauch drang. Die geborgene Blackbox soll Aufschluss über weitere Details zum Unfallhergang geben.

Brindisi - Bei dem schweren Fährunglück in der Adria vom vergangenen Sonntag war auch eine Deutsche ums Leben gekommen. Das bestätigte das Auswärtige Amt. Das Wrack der verunglückten "Norman Atlantic" erreichte am Freitag den Hafen der süditalienischen Stadt Brindisi, wo es erstmals von Ermittlern und Experten begutachtet wurde.

Insgesamt sind bei dem Brand auf der mit rund 500 Menschen besetzten Fähre am vergangenen Sonntag 13 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch zwei Einsatzkräfte. Ob es sich bei der Deutschen um eines der bislang geborgenen Opfer handelt, war zunächst nicht klar. Auch über die Herkunft der Frau wurde nichts bekannt. Insgesamt 17 Deutsche konnten nach Angaben des Auswärtigen Amts gerettet werden.

Staatsanwalt Giuseppe Volpe betonte, die Zahl der Vermissten nach dem Feuer auf der Fähre liege bei 10 bis 15 Menschen. "Die offiziellen Zahlen kennen wir, wenn Griechenland sich entscheidet, uns eine zuverlässige Passagierliste zu geben", sagte er laut der Agentur Ansa. "Die optimistischste Voraussage sind zehn Vermisste."

An Bord des verunglückten Schiffs waren blinde Passagiere, vermutlich Flüchtlinge. Die Passagierlisten stimmten nicht mit der tatsächlichen Zahl an Fahrgästen überein. Deshalb ist unklar, wie viele Menschen noch vermisst werden.

Staatsanwalt Ettore Cardinali, der auch an der ersten Begutachtung des Schiffs teilnahm, erklärte, es sei durchaus möglich, dass im Inneren des Schiffs weitere Leichen gefunden würden. Bis auf weiteres sei es aber aus Sicherheitsgründen nicht möglich, ins Innere der Fähre vorzudringen.

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