Pamplona: Die irre Flucht vor den Bullen
Eine Stadt im absoluten Ausnahmezustand - Die Stiere rasen wieder durch Pamplona. Wir zeigen die verrücktesten Bilder des ersten Laufes.
Pamplona – Bei der ersten Stierhatz in der nordspanischen
Stadt Pamplona sind am Donnerstagmorgen 24 Menschen, darunter vier
Frauen, leicht verletzt worden. Die meisten zogen sich Quetschungen
in Brust und Gesicht zu. Nach Angaben des Roten Kreuzes der Region
Navarra mussten vier verletzte Menschen in Krankenhäusern behandelt
werden.
Der erste der insgesamt acht Stierläufe dauerte etwa zweieinhalb
Minuten. Bei dem lebensgefährlichen Spektakel werden bis zum 14. Juli
jeden Morgen sechs Kampfstiere durch die Gassen der Altstadt bis in
die Arena gejagt, wo sie abends von Toreros getötet werden. Hunderte
wagemutige oder auch leichtsinnige Männer, die „Mozos“, rennen auf
der 825 Meter langen Strecke vor den Tieren her. Als einzige „Waffe“,
um die Bullen von sich fernzuhalten, ist eine zusammengerollte
Zeitung erlaubt.
Tierschützer kritisieren die Hatz schon seit Jahren als Tortur für
die Stiere. Diese geht auf einen alten Brauch zurück: Im Mittelalter
wurden die Rinder von den Weiden auf den Markt oder in den
Schlachthof getrieben, später dann die Stiere in die Arena.
Das in Spanien als „Sanfermines“ bekannte Fest zieht jedes Jahr
Hunderttausende überwiegend junge Menschen aus aller Welt an. Für
nicht wenige Touristen ist das Stierhatz-Fest nur ein Vorwand, um
eine Woche lang Unmengen von Bier und Wein zu trinken.