Ostsee: 1000 Passagiere aus Packeis befreit
STOCKHOLM - Riesige Eistürme haben der Ostsee-Fähre Amorella den Weg versperrt. Stundenlang steckten die Passagiere fest. Dramatisch wurde es, als ein anderes Schiff auf die Fähre gedrückt wurde.
Knapp 1000 Menschen haben an Bord einer schwedischen Ostsee-Fähre stundenlang im Packeis festgesessen. Eisbrecher befreiten die “Amorella” in der Nacht zum Freitag, und das Schiff der Viking Line konnte seine Fahrt nach Stockholm fortsetzen, wo es am Morgen eintraf.
Die “Amorella” war eines von etwa 50 Schiffen und Booten, die am Donnerstag vor der schwedischen Ostküste strandeten, wie ein Behördensprecher sagte. Stürmischer Wind hatte riesige Eismengen aufgetürmt. Am Freitagvormittag steckte noch ein Frachter mit 56 Besatzungsmitgliedern fest. Drei Fähren hatten die Eisbrecher bereits im Laufe des Donnerstags befreit.
An Bord der “Amorella” waren 753 Passagiere und 190 Besatzungsmitglieder. Ein Passagier sagte, es habe keine Panik gegeben. Der dramatischste Augenblick sei gewesen, als ein anderes Schiff, die “Finnfellow”, gegen die Fähre gedrückt worden sei. “Plötzlich sagte eine Stimme über die Lautsprecher, dass alle Passagiere sofort nach vorn gehen müssten. In dem Moment haben sich natürlich alle Sorgen gemacht und sich gefragt, was los ist”, sagte Mats Nystrom im Fernsehsender SVT. Bei dem Zwischenfall entstand an den beiden beteiligten Schiffen kein nennenswerter Schaden.
Die Behörden erklärten, die Besatzungen der Schiffe hätten Warnungen vor dem Eis ignoriert. Der Chef der Viking Line, Jan Karstrom, sagte SVT, normalerweise könne man mit so einer Situation fertig werden. “Aber in diesem Fall steht der Wind ungünstig. Er weht Richtung Land und das bedeutet, dass das Eis mehr und mehr gegen die Küste gedrückt wird.” (apn)
- Themen: