Olympischer Fackellauf in Paris abgekürzt

PARIS - In Frankreich haben Tibet-Aktivisten einen kleinen Erfolg erringen können. Ihre Proteste bewirkten, dass die Veranstalter die Route des Olympischen Feuers verkürzten, sogar eine Feier musste gestrichen werden.
Nach massiven Protesten von Tibet-Unterstützern haben die Veranstalter den olympischen Fackellauf durch Paris abgebrochen. Den letzten Teil der Strecke legte die Fackel in einem Bus zurück. Ein einmaliger Vorgang in der olympischen Geschichte und der bislang größte Imageschaden für das einst hehre Symbol für Frieden, Freiheit und Völkerverständigung.
Von den ursprünglich geplanten 28 Kilometern wurde das Olympische Feuer nur etwa 20 Kilometer durch die französische Hauptstadt getragen, berichtete am Montag das französische Fernsehen. Auch eine Feier vor dem Pariser Rathaus wurde aus dem Programm gestrichen. Die Fackel traf am Nachmittag im Stadium Charlety ein.
Trotz eines massiven Sicherheitsaufgebots war es zuvor zu zahlreichen Zwischenfällen gekommen. Zwischenzeitlich war sogar die Olympische Flamme mehrmals erloschen. Da das Olympische Feuer immer auch zusätzlich in einer Laterne mitgeführt wird, konnte die Fackel nach etwa 20 Minuten wieder angezündet werden. Auf ihrer Reise um den Globus fliegt die Fackel nun nach San Francisco.
Immer wieder hatten Demonstranten den Fackellauf gestört. Die Organisation Reporter ohne Grenzen entrollte auf dem Eiffelturm und der Kathedrale Notre Dame Transparente, auf denen die olympischen Ringe von Form von Handschellen dargestellt waren. Auf Rollschuhen, zu Pferde, im Boot und mit Joggingschuhen waren die französischen Sicherheitskräfte unterwegs, um den Fackellauf abzusichern. Etwa 3000 Polizisten sollten dafür sorgen, dass die französischen Sportler mit der olympischen Fackel ungestört durch Paris laufen konnten. Das Sicherheitsaufgebot entsprach etwa dem eines Staatsbesuch eines wichtigen ausländischen Politikers. Die Polizei nahm acht Menschen fest. Darunter fand sich eine Abgeordnete der französischen Grünen-Partei. (dpa/AP)