Ötzis karges letztes Mahl

Wissenschaftler haben im Bauch der Gletschermumie sechs Moossorten gefunden. Merkwürdig, denn Moose haben keinen Nährwert. Noch rätselhafter: Eine der Pflanzen kommt in der Region, in der er gefunden wurde, nicht vor.
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Ötzi
AP Ötzi

Wissenschaftler haben im Bauch der Gletschermumie sechs Moossorten gefunden. Merkwürdig, denn Moose haben keinen Nährwert. Noch rätselhafter: Eine der Pflanzen kommt in der Region, in der er gefunden wurde, nicht vor.

Ötzis karge letzte Mahlzeit bestand offenbar aus Moos und Wasser. Ingesamt konnten Wissenschaftler im Verdauungstrakt des mumifizierten Gletschermanns sechs verschiedene Moosarten feststellen, wie der Glasgower Professor James Dickson in der Fachzeitschrift «Vegetation History and Archaeobotany» schreibt.

Dickson und seine Kollegen gehen davon aus, dass eine Moosart vermutlich verwendet wurde, um Nahrung einzuwickeln, eine zweite nahm Ötzi wohl kurz vor seinem Tod mit Wasser zu sich und eine weitere könnte als Verbandsmaterial gedient haben. Eine Moosart aus Ötzis Bauch ist in der Fundregion der Mumie im heutigen Grenzgebiet zwischen Italien und Österreich nicht bekannt, was dafür spricht, dass er auf Reisen war. Ötzi ist die erste Gletschermumie, in der Moosfragmente im Verdauungstrakt nachzuweisen waren. Dies war für die Forscher überraschend, weil Moose weder genießbar sind noch einen Nährwert haben. Es gibt den Experten zufolge zudem nur wenige Hinweise darauf, dass Moose für innere medizinische Behandlungen verwendet wurden. Ötzi stieg vor mehr als 5.000 Jahren in die Bergregion und kam dort um. 1991 wurde er zufällig gefunden. Die Entdeckung war eine archäologische Sensation, weil sein Körper sowie Ausrüstung und Kleidung gut erhalten waren. (AP)

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