Österreich erhöht Mindestalter für Waffenkäufer

Der Amoklauf vor gut einer Woche in Graz hat das Land erschüttert - und aufgerüttelt. Der Zugang zu Waffen war in Österreich ziemlich einfach. Hier gibt es jetzt Änderungen.
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Nach dem Amoklauf von Graz verschärft Österreich das Waffenrecht. (Archivbild)
Nach dem Amoklauf von Graz verschärft Österreich das Waffenrecht. (Archivbild) © Heinz-Peter Bader/AP/dpa
Graz

Als Reaktion auf den Amoklauf von Graz verschärft Österreich das Waffenrecht. So werde das Mindestalter für den Kauf besonders gefährlicher Waffen von 21 auf 25 Jahren heraufgesetzt, sagte Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP). Außerdem werde die sogenannte Abkühlphase zwischen Kauf der ersten Waffe und ihrer Aushändigung von drei Tagen auf vier Wochen erhöht.

Eine neue Bedeutung sollen auch die psychologischen Tests bekommen, die Waffenkäufer machen müssen. Künftig werde obendrein der Datenaustausch zwischen Bundesheer und Waffenbehörden möglich, sagte Stocker. Der Amokschütze war bei seiner Musterung als psychisch instabil ausgemustert worden - die Behörden wussten davon aber nichts. 

Nach aktuellen Angaben des Bundesheeres wird inzwischen ein erheblicher Teil der potenziellen Rekruten wegen psychischer Auffälligkeiten ausgemustert. 2019 seien von allen Untauglichen 32 Prozent aus psychologischen Gründen ausgemustert worden, 2024 seien es ähnlich wie in den Vorjahren 40 Prozent gewesen, schrieb der Sprecher des Bundesheeres, Michael Bauer, auf der Plattform X.

Offensive für deutlich mehr Schulpsychologen

"Wer gefährlich ist, soll keine Waffen mehr besitzen", sagte Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ). Vorläufig unangetastet bleibe die Möglichkeit, Waffen einer bestimmten Kategorie bereits mit 18 Jahren zu erwerben. Allerdings würden auch hier die Zugangsvoraussetzungen verschärft, ergänzte das Innenministerium. Für Jäger ändere sich nichts, hieß es. 

Zur Prävention solcher Taten werde die Zahl der Schulpsychologen in den nächsten drei Jahren verdoppelt, so Stocker. "Schulpsychologie muss künftig nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel sein", so der Regierungschef. Auch der Zutritt zu Schulen soll neu geregelt werden. 

Die Polizeipräsenz an den Schulen werde bis zum Ende des Schuljahres erhöht, sagte die Vorsitzende der liberalen Neos und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger. Mit einem Entschädigungsfonds in Höhe von 20 Millionen Euro sollen Hinterbliebene und die Schule unterstützt werden. 

Ein 21-jähriger Österreicher hatte am 10. Juni an seiner ehemaligen Schule in Graz ein Blutbad angerichtet. Er erschoss neun Jugendliche und eine Lehrerin. Der Täter beging Suizid. Sein Motiv ist weiter unklar. Die Ermittlungen ergaben allerdings, dass er ein großer Bewunderer von Amokschützen war.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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