Öko-Tester geben Discountern gute Noten

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Grundnahrungsmittel wie Kaffee, Butter und Käse lassen sich bedenkenlos günstig beim Discounter einkaufen. «Öko-Test» hatte bei dem größten Teil der 77 getesteten Lebensmittel nichts einzuwenden. Allerdings gab es auch Kritik.
98 Prozent der Deutschen kaufen laut der Gesellschaft für Konsumforschung zumindest einmal im Jahr beim Discounter, etwa jeder Zweite deckt sogar rund zwei Drittel seines Bedarfs bei Aldi und Co. Ein schlechtes Gewissen brauchen sie dabei meist nicht zu haben, wie die Zeitschrift «Öko-Test» berichtet. Sie hat zwei Wochen lang Grundnahrungsmittel bei den Billiganbietern eingekauft, und mit dem Großteil davon sind die Tester zufrieden. 77 Lebensmittel wurden getestet, und an rund zwei Drittel davon gab es gar nichts auszusetzen, wie die Zeitschrift schreibt. Durchweg «sehr gut» waren beispielsweise Kaffee, Spaghetti, passierte Tomaten, Butter, Gouda-Käse und Salz. Elf Produkte hätten «nur kleine Mängel» und schnitten noch «gut» ab. Bemängelt wurde zum Beispiel, dass die Hersteller vieler Naturjoghurts noch Deckel einsetzen, die chlorierte Kunststoffe enthalten. Mehrere Hersteller hätten aber erklärt, dass sie derzeit an einer Umstellung auf Joghurtdeckel ohne PVC/PVDC/chlorierte Kunststoffe arbeiten.
Bedenken bei Sonnenblumenöl und Spinat
Die schlechteste Note «ausreichend» gaben die Tester für ein Sonnenblumenöl von Netto und einen Tiefkühlspinat von Aldi Süd. Hier bemängelte «Öko-Test» erhöhte Nitratwerte. Nitrat kann im Magen-Darm-Trakt in gefährliches Nitrit umgewandelt werden, das wiederum die Vorstufe bei der Bildung von krebserregenden Nitrosaminen ist. Und: IN fünf der sechs getesteten Tiefkühlspinate fanden die Tester relativ hohe Werte des giftigen Schwermetalls Cadmium. Das Netto-Sonnenblumenöl wurde abgewertet, weil die Testlabore darin sogenannte PAKs (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) fanden. Zu den PAKs gehören auch Stoffe, die als krebserregend und erbgutschädigend gelten. Ohnehin rät «Öko-Test» dazu, eher zu Raps- oder Olivenöl zu greifen, die gesünder sind, weil sie mehr Ölsäure erhalten. Kritik übten «Öko-Test» zudem an den angebotenen Mineralwässern. Zwar enthielten sie keine Schadstoffe, aber alle sind in Einwegflaschen abgefüllt - und deren Umweltbilanz ist deutlich schlechter als die von Mehrwegflaschen. Dafür gab es eine Abwertung. Als unnötige Verwirrung der Verbraucher kritisierten die Tester ferner, dass Sonnenblumenöl teils als cholesterinfrei, Mineralwasser als vegan und glutenfrei beworben wird. Schließlich gibt es gar kein Sonnenblumenöl, dass Cholesterin enthält, und Mineralwasser ist immer vegan und glutenfrei. (nz)
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