Obama schließt Gewalt gegen Iran nicht aus

Scharfe Worte eines Diplomaten: US-Präsident Barack Obama droht Ahmadinedschad mit Gewalt, nachdem bekanntgeworden war, dass eine zweite Anlage zur Uran-Anreicherung im Iran existiert. Teheran hatte das verschwiegen.
von  Abendzeitung
US-Präsident Barack Obama.
US-Präsident Barack Obama. © dpa

WASHINGTON - Scharfe Worte eines Diplomaten: US-Präsident Barack Obama droht Mahmud Ahmadinedschad mit Gewalt, nachdem bekanntgeworden war, dass eine zweite Anlage zur Uran-Anreicherung im Iran existiert. Teheran hatte das verschwiegen.

Der Atomstreit zwischen Iran und den USA spitzt sich zu: US-Präsident Barack Obama schließt einen Militäreinsatz nicht mehr aus. Auch wenn er nach wie vor eine diplomatische Lösung bevorzuge, sagte Obama am Freitag nach Abschluss des G-20-Gipfels in Pittsburgh.

Iran verschweigt weitere Anlage zur Uran-Anreicherung

Er warnte die iranische Führung scharf, nachdem bekanntgeworden war, dass im Iran eine zweite Anlage zur Urananreicherung existiert. Teheran hatte das bislang verschwiegen. In seiner wöchentlichen Radio- und Internetansprache verlangte Obama vom Iran, die unterirdische Anlage für Inspektoren zu öffnen. Die iranische Führung habe die Wahl zwischen engerer Zusammenarbeit mit der internationalen Staatengemeinschaft und einem „stärken Druck und Isolation“, sagte Obama.

Russland sagt Obama seine Unterstützung zu

Russland ist laut Präsident Dmitri Medwedew dazu bereit, notfalls weitere Sanktionen gegen Teheran mitzutragen. Wenn alle Möglichkeiten der Diplomatie erschöpft seien, „dann können wir internationale Sanktionen nutzen“, sagte Medwedew am Donnerstag in Pittsburgh vor Beginn des G-20-Gipfels zu einer Gruppe Studenten. Damit unterstrich Medwedew die neue Haltung Moskaus.

Der weitere Verlauf hängt allein vom Iran ab

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte vom Iran einen Stopp der Urananreicherung und eine Rückkehr an den Verhandlungstisch. Er sei angesichts der jüngsten Enthüllung des Baus einer weiteren Anlage zur Urananreicherung „sehr besorgt“, sagte Ban. Der Iran müsse die internationale Gemeinschaft nun überzeugen, dass sein Atomprogramm friedlicher Natur sei. „Die Beweislast liegt beim Iran“, sagte Ban.

AZ/AP

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