Niedersachsen: Obdachloser misshandelt und angezündet

Eine schreckliche Tat: Im niedersächsischen Celle steht ein 39-Jähriger unter dem Tatverdacht, einen Obdachlosen misshandelt und danach angezündet zu haben. Das Opfer starb an seinen Verletzungen.
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CELLE - Eine schreckliche Tat: Im niedersächsischen Celle steht ein 39-Jähriger unter dem Tatverdacht, einen Obdachlosen misshandelt und danach angezündet zu haben. Das Opfer starb an seinen Verletzungen.

Ein 48 Jahre alter Obdachloser ist in Faßberg bei Celle (Niedersachsen) angezündet worden und an seinen schweren Verletzungen gestorben. Die Staatsanwaltschaft Celle bestätigte am Mittwoch entsprechende Medienberichte. Die Polizei nahm einen 39- Jährigen unter dringendem Tatverdacht fest. Der Mann stammt nach Polizeiangaben wie sein Opfer aus dem Obdachlosenmilieu.   

Warum er seinen Zechkumpan anzündete, ist noch völlig unklar. Ausgeschlossen scheint nach den bisherigen Ermittlungen aber zu sein, dass sich die Kleidung des Mannes versehentlich entzündete. Die Ermittler gehen von einer vorsätzlichen Tötung aus, berichtete Staatsanwalt Lars Janßen.

Die Tat ereignete sich bereits am Donnerstag vergangener Woche auf dem Grundstück einer Obdachlosenunterkunft. Das Opfer soll nach ersten Erkenntnissen stark angetrunken gewesen sein. Der Mann wurde nach den Ermittlungen erst misshandelt und dann in Brand gesetzt. Der Verdächtige wurde schon einen Tag nach der Tat festgenommen und sitzt seit Samstag in Untersuchungshaft. Er bestreitet aber bisher jede Beteiligung an der Tat. Die Staatsanwaltschaft erwartet in dieser Woche die Ergebnisse der Obduktion des Opfers.

In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu schweren Übergriffen auf Obdachlose. Häufig waren es Jugendliche, die auf die Menschen losgingen. Zwei 16-Jährige ermorden im Januar 2005 einen 46- Jährigen in Stuttgart. Die betrunkenen Schüler pöbelten den Mann in einer Stadtbahn an und schlugen ihn. Das Opfer starb zwei Tager später im Krankenhaus. Die Jugendlichen fotografieren ihre blutigen Schuhe mit einem Handy und prahlen im Freundeskreis mit der Bluttat. Beide wurden wegen Mordes zu neun Jahren Haft verurteilt. Im September 2004 starb in Weil am Rhein ein 45 Jahre alter Obdachloser, als er und zwei weitere Obdachlose von einer Gruppe junger Männer angegriffen wurden.

dpa

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