Neues Erdbeben zum Jahrestag
Chile gedenkt der Opfer des Erdbebens vor einem Jahr - und wird von einem neuen Beben überrascht.
Santiago de Chile - Zehntausende Chilenen haben am Sonntag der Opfer des verheerenden Erdbebens vor einem Jahr gedacht. Am Abend dann die böse Überraschung: Erneut erschütterte ein Beben der Stärke 6,0 die Region im Zentrum des Landes. Verletzt wurde jedoch niemand.
Am Jahrestag des Bebens nahmen auch Präsident Sebastián Piñera und Vertreter der Opposition an Schweigemärschen, Mahnwachen unda Trauergottesdiensten teil. Die meisten Gedenkveranstaltungen fanden in den besonders betroffenen Regionen Maule und Biobío im Süden des Landes statt. Bei dem Beben der Stärke 8,8 am 27. Februar 2010 kamen mindestens 524 Menschen ums Leben, 31 gelten immer noch als vermisst.
In der Stadt Constitución waren viele Menschen schwarz gekleidet. Sie nahmen an einem Gottesdienst nahe der Insel Orrego teil, wo damals ein Tsunami, den das Beben ausgelöst hatte, viele Menschen davonspülte. In dem stark verwüsteten Küstenort Talcahuano zogen Fischer am Strand entlang, um sich auf symbolische Weise mit dem Meer zu versöhnen.
In dem Ort Cobquecura rief Piñera die Bevölkerung zur Einheit auf. Seine Regierung steht wegen des schleppenden Wiederaufbaus unter Beschuss. „Es lässt sich immer alles besser machen, aber ich möchte allen Bürgern in Erinnerung rufen, dass alles Menschenmögliche für den Wiederaufbau unternommen wurde“, betonte Piñera. Allerdings stehen Zehntausende Opfer des Bebens vor einem zweiten Winter in Notunterkünften.
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