Neue verstrahlte Pfützen in Asse gefunden

Sicherheitsexperten haben einen Kontrollgang in dem Salzstock gemacht - an zwei Stellen entdeckten sie verdächtige Ansammlungen von Salzlösungen. Nun bezeichnete das Strahlenschutzamt die Lage in Asse als unzumutbar.
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Täglich dringt neues Grundwasser in das Atomlager Asse ein
dpa Täglich dringt neues Grundwasser in das Atomlager Asse ein

Sicherheitsexperten haben einen Kontrollgang in dem Salzstock gemacht - an zwei Stellen entdeckten sie verdächtige Ansammlungen von Salzlösungen. Nun bezeichnete das Strahlenschutzamt die Lage in Asse als unzumutbar.

In dem maroden Atommülllager Asse in Niedersachen ist erneut radioaktive Salzlauge entdeckt worden. Die Ansammlung neuer Salzlösungen wurde bei Kontrollgängen an zwei Stellen in 950 und 925 Meter Tiefe in dem ehemaligen Salzbergwerk gefunden, wie das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mitteilte.

In den Lösungen wurden den Angaben zufolge Werte für Cäsium 137 von 121 Becquerel pro Liter festgestellt und für Tritium von 27.000 Becquerel pro Liter. Beide Werte liegen laut BfS unterhalb der Freigrenzen der Strahlenschutzverordnung. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat nach eigenen Angaben Strahlenschutzmaßnahmen veranlasst. Eine Gefährdung des Betriebspersonals und der Umgebung sei ausgeschlossen.

Schließung von Asse angestrebt

Der Chef des Bundesamtes für Strahlenschutz, Wolfram König, bezeichnete den Zustand in Asse als unzumutbar. Täglich dringe Grundwasser in das Lager ein, deshalb sei nicht klar, wie lange dort die Sicherheit gewährleistet werden könne, sagte er im Deutschlandfunk. König strebe daher eine Schließung von Asse an. In dem ehemaligen Salzbergwerk wurden von 1967 bis 1978 mehr als 126.000 Fässer mit schwach- und mittelaktivem Atommüll eingelagert. In das Bergwerk fließt seit Jahren Salzlauge ein. Im Januar 2009 übernahm das Bundesamt für Strahlenschutz die Verantwortung für das Atommülllager.

Sanierung kostet Milliarden

Für die Sanierung des Lagers muss der Steuerzahler bis zu vier Milliarden Euro aufbringen, wie Bundesumweltminister Sigmar Gabriel vergangene Woche berichtete. Solide Zahlen zu Kosten der Sanierung des ehemaligen Salzbergwerks werde man aber erst im kommenden Jahr vorlegen können.

Nach etlichen Pannen und Versäumnissen ist dem ehemaligen Betreiber, der Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung (GSF), die später im Helmholtz-Zentrum München aufging, zum Jahresbeginn 2009 die Verantwortung entzogen worden. Seit Januar ist das Bundesamt für Strahlenschutz Bundesamt für Strahlenschutz (BfS/Salzgitter) zuständig, dass direkt dem Bundesumweltministerium untersteht. Mit dem Betreiberwechsel ging einher, dass die Schachtanlage Asse unter Atomrecht fällt. (nz/AP/dpa)

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