Namensgeber mit NS-Geschichte - Neue Titel für Jura-Bücher

Die Herausgeber zweier juristischer Standardwerke in Deutschland haben einem Gutachten zufolge bis in die jüngste Vergangenheit Namensgeber mit nationalsozialistischer Vergangenheit gehabt. Heinrich Schönfelder und Otto Palandt seien "nicht nur Mitläufer, sondern engagierte Protagonisten des NS-Regimes" gewesen, berichtet der "Spiegel" (Samstag) unter Berufung auf das Gutachten. Dieses wurde im Auftrag des bayerischen Justizministeriums vom Institut für Zeitgeschichte (IfZ) erstellt.
dpa |
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Blick auf die Justitia-Statue auf dem Justizpalast.
Blick auf die Justitia-Statue auf dem Justizpalast. © Sven Hoppe/dpa/Archivbild
München

Am Mittwoch sollen die Studienergebnisse bei einer Podiumsdiskussion im Justizpalast in München vorgestellt werden, teilte das Ministerium am Freitag mit. Die im C.H.Beck Verlag erschienen Bücher wurden 2021 umbenannt.

Wie der "Spiegel" schreibt, habe Palandt als Dozent und als Präsident des Reichsjustizprüfungsamtes ab 1934 "ganz maßgeblich" dazu beigetragen, dass junge Juristen politisch-ideologische Vorgaben "als die neuen Maßstäbe und Normen verinnerlichten".

Schönfelder habe im Hauptberuf "als ein im Sinne des NS-Regimes politisch außerordentlich zuverlässiger" Richter gearbeitet. Seine völkisch-nationalistische Haltung habe er schon 1929 in die von ihm begründete Studienliteratur "Prüfe Dein Wissen" einfließen lassen. Darin habe er Fallbeispiele "suggestiv und manipulativ entlang antisemitischer und antisozialistischer Stereotypen" entwickelt.

An der Podiumsdiskussion nehmen Justizminister Georg Eisenreich (CSU), Studienautor Fritz Kreller, die Jura-Professorin Pascale Cancik und der Jurist Klaus Weber, Mitglied der Geschäftsführung des Verlages C.H.Beck, teil. IfZ-Direktor Andreas Wirsching moderiert.

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