Nacktscanner von Streubomben-Hersteller

Die Bundespolizei bezieht zwei Testgeräte für Nacktscanner, die am Hamburger Flughafen ausprobiert werden sollen, von einem US-amerikanischen Hersteller von Streubomben.
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Blick auf den Bildschirm eines Körperscanners
dpa Blick auf den Bildschirm eines Körperscanners

BERLIN - Die Bundespolizei bezieht zwei Testgeräte für Nacktscanner, die am Hamburger Flughafen ausprobiert werden sollen, von einem US-amerikanischen Hersteller von Streubomben.

Die Geräte würden von der Firma L3 Communications Security and Detection Systems hergestellt, berichtet die „Frankfurter Rundschau“ (Mittwoch). Das Unternehmen ist eine Tochterfirma des sechstgrößten amerikanischen Rüstungskonzerns L3 Communications und gehört laut einer aktuellen Analyse der Hilfsorganisation IKV Pax Jesus Christus zu den noch sieben Herstellern von Streubomben weltweit.

Streumunition wird seit dem 1. August international geächtet. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte der Zeitung, dass die Bundespolizei Geräte von L3 Communications für den sechsmonatigen Testlauf in Hamburg bezieht. Dies sei aber noch keine Vorentscheidung für den Hersteller. Für den Fall, dass alle deutschen Flughäfen mit Körperscannern ausgestattet würden, werde noch einmal neu nach einem Lieferanten gesucht. „Dann gehen wir den klassischen Weg der Ausschreibung“, sagte der Sprecher.

Der Geschäftsführer von Handicap International in Deutschland, François De Keersmaeker, warf der Regierung Doppelmoral vor. „Man kann nicht eine Waffe ächten und dann parallel dazu die Produkte eines Herstellers kaufen, der auch Streubomben herstellt.“ Juristisch sei das Geschäft zwar nicht angreifbar, aber es sei moralisch und politisch verwerflich.

Der Direktor des Aktionsbündnisses Landmine.de, Thomas Küchenmeister, forderte die Bundesregierung auf, die Geschäfte „sofort zu beenden“.

dpa

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