Nach Rekord von 2024: UN-Wetterbehörde rechnet bald mit neuem Hitzehoch

Derzeit gilt das letzte Jahr noch als das wärmste der Messgeschichte. Doch der Rekord wird laut einer Prognose wohl nicht lange halten. Auch ein wichtiges Klimaziel wackelt zunehmend.
AZ/ dpa |
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Ein Thermometer in Freiburg zeigt 43 Grad in der Sonne. Im globalen Durchschnitt war 2024 das heißeste Jahr seit Beginn der Messungen. Der nächste Rekord lässt wohl nicht mehr lange auf sich warten, so die Experten.
Ein Thermometer in Freiburg zeigt 43 Grad in der Sonne. Im globalen Durchschnitt war 2024 das heißeste Jahr seit Beginn der Messungen. Der nächste Rekord lässt wohl nicht mehr lange auf sich warten, so die Experten. © Patrick Seeger/dpa

In den kommenden fünf Jahren ist laut einer UN-Prognose voraussichtlich ein neuer globaler Temperaturrekord zu erwarten. Auch das Überschreiten der Erderwärmung um 1,5 Grad wird immer wahrscheinlicher, wie aus dem Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) in Genf hervorgeht.

Derzeit gilt 2024 als das Jahr mit der höchsten je gemessenen Durchschnittstemperatur. In ihrer Prognose für den Zeitraum 2025 bis 2029 erwartet die Organisation, dass dieser Rekord mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit zumindest einmal gebrochen werde.

Die Erderwärmung werde im Fünfjahres-Durchschnitt bis 2029 wahrscheinlich über der Marke von 1,5 Grad liegen, heißt es in der Prognose. Sie wurde unter der Führung des britischen Met Office aus Klimamodellen von 15 Institutionen erstellt. Auch der Deutsche Wetterdienst war demnach daran beteiligt.

Was droht, sollte es dauerhaft zu warm sein?

Auf dem Pariser UN-Klimagipfel wurde 2015 beschlossen, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Dieses Ziel gilt als kaum noch erreichbar. Die WMO geht davon aus, dass diese Grenze bereits im Jahr 2024 gerissen worden sei. Das Ziel gilt aber erst als offiziell verfehlt, wenn der Wert über Jahrzehnte hinweg überschritten wird. 

Experten erwarten, dass auch die kommenden Jahre warm werden - das bleibt nicht ohne Folgen. (Archivbild)
Experten erwarten, dass auch die kommenden Jahre warm werden - das bleibt nicht ohne Folgen. (Archivbild) © Mahesh Kumar A./AP/dpa

Doch bereits jeder Zehntelgrad an Erwärmung trage zu Hitzewellen, extremem Regen, Dürre, Eisschmelze, wärmeren Ozeanen und steigenden Meeresspiegeln bei, warnte die Organisation. "Leider enthält dieser WMO-Bericht kein Anzeichen für eine Entspannung in den kommenden Jahren", sagte WMO-Vizechefin Ko Barrett über den Klimawandel. "Das bedeutet, dass unsere Volkswirtschaften, unser Alltag, unsere Ökosysteme und unser Planet zunehmend negativ beeinflusst werden", sagte sie. 

Nasseres Wetter in Nordeuropa und Südasien

Nach Angaben der WMO sind in den nächsten Jahren überdurchschnittliche saisonale Niederschläge in mehreren Regionen zu erwarten, darunter Nordeuropa und Südasien. Im Amazonas wird es hingegen wohl trockener. Die Arktis-Region um den Nordpol wird sich laut der Prognose in den Wintermonaten mehr als dreimal schneller erwärmen als der Rest der Welt.

Um die Erderwärmung auf Dauer unter 1,5 Grad zu halten, müsste der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase schnell und stark sinken – um mindestens 43 Prozent bis 2030. Zusätzlich müssten große Mengen Treibhausgase der Atmosphäre wieder entzogen werden.

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