Mysteriös: Deutscher auf Südsee-Insel vermisst
Ein deutscher Weltumsegler ist in der Südsee möglicherweise Opfer eines grausigen Verbrechens geworden. Ermittler rätseln, ob Knochen an einer dubiosen Feuerstelle von dem Vermissten stammen.
Paris – Unter mysteriösen Umständen ist ein 40 Jahre alter Deutscher auf der zu Frankreich gehörenden Südsee-Insel Nuku Hiva verschwunden. Der Weltumsegler ist bereits seit gut einer Woche auf dem Eiland, das zum Archipel der Marquesas-Inseln gehört, verschwunden, wie Medien berichteten.
Auf der Suche nach dem Mann haben Polizisten im abgelegenen Hakaui-Tal eine frische Feuerstelle mit menschlichen Überresten gefunden. Unklar blieb zunächst, ob es sich um den Vermissten handelt. Die Behörden nahmen Ermittlungen auf.
Gerüchte über einen Mord oder gar Kannibalismus machten die Runde. Der zuständige Staatsanwalt José Thorel schloss laut einem Bericht der französischen Nachrichtenagentur AFP nicht aus, dass die sterblichen Überreste von dem Deutschen stammen. Doch erst eine DNA-Untersuchung in Paris, die mehrere Wochen in Anspruch nehmen könne, werde Gewissheit bringen.
Dringend gesucht werde ein einheimischer Jäger, der zuletzt mit dem Deutschen unterwegs gewesen sein soll. Nach Angaben des Staatsanwalts wurden an der mehrere Quadratmeter breiten Feuerstelle Knochen, ein Gebiss mit Zahnprothese sowie geschmolzene Metallstücke gefunden.
Auch Kleidungsreste hätten dort gelegen. Die abgelegene Fundstelle sei erst nach zweistündigem Fußmarsch vom Strand aus erreichbar. Offensichtlich sei dort ein menschlicher Körper in Stücke gehackt und verbrannt worden. Der Deutsche soll von einem einheimischen Jäger zu einem Ausflug eingeladen worden sein.
Überraschend kehrte der Jäger dann nach Angaben der Begleiterin des Deutschen allein zurück. Er habe ihr erklärt, ihr Lebenspartner habe sich bei einem Unfall verletzt und benötige Hilfe. Die verstörte 37-jährige Deutsche berichtete später nach Angaben der Zeitung „Dépêche de Tahiti“, der 31 Jahre alte Jäger habe sie bedroht, sexuell belästigt und dann an einen Baum gebunden.
Das deutsche Paar soll auf seiner Weltreise mit einem Katamaran bereits Ende September in der Anaho-Bucht von Nuku Hiva vor Anker gegangen sein. Die französischen Behörden haben neben dem deutschen Konsul Dieter Flach auch die Justizbehörden in der Bundesrepublik kontaktiert, wie das Online-Portal „Tahiti-Infos“ berichtete.
Der Konsul bestätigte in einem Interview, er habe mit der Lebensgefährtin des Verschwundenen Kontakt aufgenommen und ihr Hilfe angeboten. Er habe auch die Botschaft im australischen Canberra informiert.
Französisch-Polynesien liegt im Pazifik. Die bevölkerungsreichste und bekannteste Insel ist Tahiti, die auch durch Gemälde des französischen Impressionisten Paul Gauguin weltberühmt wurde. Auf dem Atoll Mururoa fanden einst französische Atomtests statt.
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