Mutter erhält nach Babyaussetzung mehr als sechs Jahre Haft

Eine 32-Jährige muss für lange Zeit ins Gefängnis, weil sie ihr Neugeborenes verletzt und ausgesetzt hat. Das Gericht erkannte jedoch eine eingeschränkte Schuldfähigkeit.
dpa |
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Die 32-Jährige hatte ihr Neugeborenes vor einem Jahr auf einer Wiese abgelegt.
Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa Die 32-Jährige hatte ihr Neugeborenes vor einem Jahr auf einer Wiese abgelegt.

Augsburg - Wegen versuchten Totschlags an ihrem neugeborenen Baby ist eine 32 Jahre alte Mutter vom Landgericht Augsburg zu einer Gefängnisstrafe von sechs Jahren und drei Monaten verurteilt worden.

Die geistig zurückgebliebene Frau hatte zugegeben, ihren Sohn nach der Entbindung in ihrem Elternhaus im Juli 2019 nachts unversorgt auf einer nahen Wiese in Blindheim nordwestlich von Augsburg ausgesetzt zu haben. Dort fand ein Anwohner den wimmernden Jungen nach 34 Stunden in einem lebensbedrohlichen Zustand. Der Säugling wurde drei Wochen intensivmedizinisch behandelt, um sein Leben zu retten.

Die Vorsitzende Richterin machte beim Urteil klar, dass die Angeklagte ihren Sohn auf alle Fälle habe umbringen wollen. Vor dem Aussetzen habe sie noch mit einer Schere auf den Kopf des Neugeborenen eingestochen.

Die Strafkammer folgte mit dem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Wegen einer vom psychiatrischen Gutachter bescheinigten eingeschränkten Schuldfähigkeit wegen ihrer geistigen Entwicklung bekam die Frau keine höhere Strafe. Die Verteidigerin hatte eine höchstens dreijährige Haftstrafe verlangt und will nun mit der 32-Jährigen besprechen, ob diese das Urteil annimmt.

© dpa-infocom, dpa:200721-99-869178/2

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