Mutmaßlicher Betrug mit gefälschten "Idiotentests"

Die Staatsanwaltschaft Köln ist mit Durchsuchungen gegen einen mutmaßlichen Betrug mit gefälschten MPU-Gutachten - im Volksmund auch "Idiotentests" - für Führerscheinstellen vorgegangen. Einsatzkräfte seien am Donnerstag in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Schleswig-Holstein an Privatwohnungen und Geschäftsräumen vorstellig geworden, teilte sie mit. Sie stellten mehrere Datenträger, Handys und mehr als 20 Kartons mit Dokumenten sicher.
von   dpa
Ein Einsatzfahrzeug der Polizei steht am Straßenrand.
Ein Einsatzfahrzeug der Polizei steht am Straßenrand. © Philipp von Ditfurth/dpa/Symbolbild

Ermittelt wird in dem Fall gegen zwei Männer und drei Frauen im Alter von 26 bis 44 Jahren, die in mindestens zehn Fällen gefälschte MPU-Gutachten sowie "Abstinenz- und Erste-Hilfe-Bescheinigungen" vertrieben haben sollen, wie die Staatsanwaltschaft erklärte. Die gefälschten Dokumente hätten ihre Abnehmer dann mutmaßlich bei Führerscheinstellen eingereicht, um wieder eine Fahrerlaubnis zu bekommen. MPU steht für Medizinisch-Psychologische Untersuchung. Getestet wird zum Beispiel, wer betrunken am Steuer erwischt wird oder zu viele Punkte in der Verkehrssünderdatei hat.

Ein weiterer Beschuldigter sei ein 60 Jahre alter Arzt aus dem Raum München, erklärten die Ermittler. Er werde verdächtigt, Bescheinigungen ausgestellt zu haben, ohne dass zuvor die erforderlichen Untersuchungen erfolgt und die benötigten Unterlagen vorgelegt worden seien.

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