Mordfall Lena: 18-Jähriger gesteht die Tat
Emden - Im Fall der getöteten elfjährigen Lena in Emden hat der in Untersuchungshaft sitzende 18-Jährige die Tat gestanden. Das teilte der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes in Emden, Martin Lammers, am Sonntagnachmittag in einer Pressekonferenz in der ostfriesischen Stadt mit. Den entscheidenden Hinweis hatte vermutlich eine überarbeitete Videosequenz im Internet gebracht. Seit Freitag hätten sich viele neue Menschen bei den Ermittlern gemeldet, nun lägen mehr als 300 Hinweise vor, teilte die Polizei in Emden mit. Auf den Videoaufnahmen aus dem Parkhaus ist eine dunkle Gestalt zu erkennen, die zügigen Schritten durch das Parkhaus geht.
Nachdem der Beschuldigte am Samstag vorläufig festgenommen worden war, hatte ein Haftrichter am Sonntag Haftbefehl wegen dringenden Mordverdachts gegen den Mann erlassen. Der Verdacht gegen den 18-Jährigen hatte sich am Samstag nach neuen Hinweisen aus der Bevölkerung konkretisiert - einen Tag, nachdem ein 17-Jähriger, der zunächst als Tatverdächtiger galt, wieder frei kam. Ein DNA-Test hatte den Verdacht nach Polizeiangaben untermauert. Vermutlich stimmen Spuren am Tatort mit dem genetischen Fingerabdruck des nun Festgenommenen überein. Das Ergebnis bestätigte die Annahme, dass der zuerst verdächtigte 17-Jährige unschuldig ist. Der junge Mann war am Freitag freigekommen, nachdem er seit Mittwoch zu Unrecht in Untersuchungshaft gesessen hatte.
Nach der Freilassung des 17-Jährigen war Kritik an den Behörden in Emden laut geworden. Die Staatsanwaltschaft sei mit den Sachverhalten zu offensiv an die Öffentlichkeit gegangen, hatten Strafrechtler und Kriminologen beklagt. Dagegen betonte die Staatsanwaltschaft, dass sie von Anfang an von Indizien gesprochen habe, die den Ermittlern vor dem Hintergrund eines fehlenden Alibis und widersprüchlicher Aussagen keine Alternative zur Verhaftung gelassen hätten.
Lena war am 24. März in einem Parkhaus in Emden tot aufgefunden worden. Sie wurde der Polizei zufolge Opfer einer Sexualstraftat. am Freitag im engsten Familienkreis beigesetzt worden.