Mordfall Anneli (†17): Hat einer ihrer Mörder Krebs?

Einem Bericht zufolge soll einer der zwei mutmaßlichen Täter im Fall der entführten und ermordeten Anneli unheilbar an Krebs erkrankt sein. Hatte er nichts zu verlieren?
az/dpa |
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Traurige Gewissheit: Am Dienstag bestätigte die Polizei, dass die Leiche der 17-jährigen Anneli gefunden wurde.
AZ/dpa Traurige Gewissheit: Am Dienstag bestätigte die Polizei, dass die Leiche der 17-jährigen Anneli gefunden wurde.

Klipphausen – Deutschland ist schockiert von der Entführung und Ermordung der 17-jährigen Unternehmertochter Anneli. Die Jugendliche war am 13. August von zwei Männern auf einem Feldweg unweit ihres Elternhauses entführt worden. Unmittelbar danach verlangten die Täter 1,2 Millionen Euro Lösegeld von Annelis Vater. Eine Übergabe scheiterte aber, weil die Erpresser überfordert waren. Tagelang hatten 1200 Beamte im Gebiet der Gemeinde Klipphausen nach Anneli gesucht. Am Montag waren zwei 61 und 39 Jahre alte Männer in Dresden und nahe Bamberg (Bayern) festgenommen worden.

Lesen Sie hier: Wurde Anneli mit einem Gürtel stranguliert?

Der letzte Beweis für die Identität der Frauenleiche, die am Montag auf einem leerstehenden Bauernhof gefunden wurde, lag am Donnerstag vor: das positive DNA-Ergebnis. "Sie ist es", sagte Oberstaatsanwalt Lorenz Haase.

Schwere Krankheit als Motiv?

 

Wie die Bild erfuhr, soll der 39-jährige Koch, der seit seiner Verhaftung zu den Vorwürfen schweigt, unheilbar an Krebs erkrankt sein. Die Zeitung zitiert einen Ermittler der angibt: "Wir gehen davon aus, dass es eines von mehreren Motiven für die Tat ist.". Ob er Anneli umbrachte, weil er nichts mehr zu verlieren hat, ist noch nicht geklärt. Sein in Dresden gefasster Komplize hatte die Entführung gestanden, den Mord an Anneli aber abgestritten.

Trauerfeier für Anneli geplant

 

In der sächsischen Heimatgemeinde von Anneli, Klipphausen, herrscht Errschütterung über die Tat. "Es herrscht das blanke Entsetzen", sagte Pfarrer Christoph Rechenberg von der Kirchgemeinde Sora am Donnerstag. Am 29. August ist eine große Trauerfeier für die entführte und ermordete Gymnasiastin in Sora geplant. "Ich bereite sie vor", sagte Bernd Oehler, Pfarrer der evangelischen Kirchgemeinde St. Afra in Meißen, zu der Annelis Familie gehört. An diesem Freitag soll es eine Andacht geben.

"Wir stehen schaudernd vor dem Ungeheuerlichen, zu dem Menschen in der Lage sind", heißt es in einem Trauer-Text neben einer Kerze in der Meißner St.-Afra-Kirche. Im Pfarrhaus gibt es einen Raum der Stille für individuelle Trauer und Fürbitten. Auch die Familie hat vor ihrem Haus eine Gedächtnisecke für Anneli eingerichtet, wo Kerzen aufgestellt, Botschaften und Andenken abgelegt werden können. Für Nachbarn, Bekannte, Mitschüler, Kollegen, aber auch Menschen ohne direkten Bezug zu Anneli sei das gewaltsame Ende ihres jungen Lebens "völlig unbegreiflich", sagte Pfarrer Oehler.

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