Moderne Gladiatoren: Kandidat ertrinkt in TV-Show

ISLAMABAD/BERLIN - Reality-TV-Shows werden immer härter. Bei der Aufzeichnung einer TV-Show in Pakistan ist im August ein Kandidat ertrunken. „Das sind moderne Gladiatoren“, sagt Medienwissenschaftler Jo Groebel.
Mit einem sieben Kilogramm schweren Rucksack sollte der 32-jährige Teilnehmer einer pakistanischen Reality-TV-Show über einen See schwimmen. Doch er kam nicht am anderen Ufer an: Der Mann ertrank.
Plötzlich habe der Kandidat um Hilfe gerufen und sei untergetaucht, wie eine Sprecherin von Unilever Pakistan, dem Sponsor der Show, mitteilte. Andere Kandidaten und Mitarbeiter des Filmteams eilten zu der Stelle, doch der Mann blieb in dem dunklen Wasser verschwunden. Taucher bargen seine Leiche.
Der Zwischenfall ereignete sich in der thailändischen Hauptstadt Bangkok bereits am 19. August, wurde aber erst jetzt bekannt.
„Das sind moderne Gladiatoren“, sagt der Medienwissenschaftler Jo Groebel. „Die Zuschauer wollen immer mehr Nervenkitzel, deshalb nimmt auch für die Kandidaten solcher Shows die Gefahr zu.“ Ruhm, Nervenkitzel und das Preisgeld – eine gefährliche Kombination. Ähnliche Vorfälle hält Groebel in Deutschland aber nicht für möglich: „Hierzulande gibt es ausgeprägte Kontrollen.“
Erst im Mai war ein Teilnehmer der bulgarischen Version der TV-Abenteuershow „Survivor“ bei Dreharbeiten auf den Philippinen an einem Herzinfarkt gestorben.
cl