Mit Verantwortung und der richtigen Planung zum passenden Haustier

Gerade im Sommer werden viele Haustiere in Tierheimen abgegeben, die Betreiber können kaum noch neue Tiere aufnehmen. Mit der richtigen Vorbereitung lässt sich vermeiden, dass das neue Familienmitglied zur Belastung wird - nicht nur in der Urlaubssaison.
(jmk/spot) |
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Urlaub geplant? Für viele Besitzer ein Grund, ihr Haustier abzugeben - oder auszusetzen.
Urlaub geplant? Für viele Besitzer ein Grund, ihr Haustier abzugeben - oder auszusetzen. © LightField Studios/Shutterstock.com

Während zahllose deutsche Familien in den Urlaub fahren oder fliegen, bleiben die angeblich so geliebten Haustiere oft zurück - nicht selten werden sie einfach ausgesetzt. Der Sommer bedeutet für Deutschlands Tierheime "immer eine traurige Hochsaison", erklärt Hester Pommerening vom Deutschen Tierschutzbund. Und der neue Tierheimreport Deutschland 2025 von Tiernahrungshersteller Purina bestätigt: Über ein Drittel (36 Prozent) der befragten Tierheime meldet, dass vermehrt im Sommer Tiere aufgenommen werden.

Die Zahlen sind ernüchternd: 66 Prozent der Tierheime sind derzeit am Limit, 81 Prozent berichten von steigenden Aufnahmezahlen in den vergangenen zwei Jahren - und 17 Prozent der Einrichtungen sind bereits überfüllt. Oft sind unüberlegte Anschaffungen der Grund dafür. Wer sich vorab gründlich informiert, kann solche Probleme vermeiden.

Zeit und Lebenssituation realistisch einschätzen

Die Anschaffung eines Haustiers ist eine langfristige Entscheidung. Je nach Tierart bedeutet das eine Verpflichtung für 10 bis 20 Jahre. Wer überlegt, sich ein Tier anzuschaffen, muss ehrliche Fragen an sich selbst stellen: Habe ich täglich mehrere Stunden Zeit? Bin ich auch bei Krankheit oder im Alter des Tieres zur Pflege bereit? Passt ein Haustier zu meinen Zukunftsplänen und meiner aktuellen Freizeitgestaltung, beispielsweise mit Sportvereinen und Verabredungen direkt nach dem Büro?

Finanzielle Belastung kalkulieren

Auch die Kosten werden oft unterschätzt. Schon die Anschaffung des Tieres und die Grundausstattung zum Beispiel für Transportboxen, Körbchen, Leinen oder Decken kann hunderte Euro oder mehr kosten. Danach fallen monatlich je nach Tierart zwischen 20 Euro (für Kleintiere) und 150 Euro (für große Hunde) an. Besonders Tierarztkosten können im Laufe eines Tierlebens mehrere tausend Euro betragen. Hinzu kommen unvorhersehbare Ausgaben für Operationen oder chronische Krankheiten.

Wohnsituation klären

Probleme mit Nachbarn oder ein Vermieter, der keine Tierhaltung erlaubt, können Tierhalter oft zur Abgabe ihres Vierbeiners zwingen. Die schriftliche Erlaubnis des Vermieters ist bei Mietwohnungen essenziell. Auch die Wohnungsgröße und der Zugang zu Außenbereichen sollten zur gewählten Tierart passen. Ohne eigenen Garten oder Grünflächen in der direkten Nähe können Haustiere mit großem Bewegungsdrang nicht artgerecht gehalten werden.

Urlaubsbetreuung von Anfang an mitdenken

Ein Hauptgrund für Sommerabgaben ist mangelnde Urlaubsplanung. Wer sich ein Haustier zulegen möchte, der sollte sich schon im Vorfeld überlegen, was mit dem Tier geschehen soll, wenn eine Urlaubsreise bevorsteht.

Während Hunde z.B. oft problemlos mit auf Reisen genommen werden können und sich in der Nähe ihrer Bezugsperson besonders wohlfühlen, sind die meisten Katzen eher an ihr gewohntes Revier gebunden und würden durch das Mitnehmen an einen unbekannten Ort stark gestresst werden. Aber auch die Mitnahme des Tieres bedeutet mehr Planung: Sind Tiere in der Unterkunft erlaubt? Kann ich sie im Zug oder Flugzeug mitnehmen?

Betreuungsoptionen für Tiere, die während der Ferien zu Hause bleiben, müssen ebenfalls rechtzeitig erkundet werden: Familie, Freunde oder Tierpensionen sind Optionen, ebenso wie mobile Tiersitter, was vor allem für Katzen mit Freigang eine gute Alternative darstellen kann, da sie in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können. Achtung: Die Kosten für professionelle Betreuung variieren stark je nach Region und Anbieter.

Tierheimtiere bevorzugen

Nach Angaben des Tier­schutzbunds nehmen Heime jähr­lich rund 350.000 Tiere auf. Vor allem Katzen (99 Prozent) und Hunde (91 Prozent) werden laut der Purina-Umfrage in fast allen befragten Einrichtungen beherbergt. Einem Tier aus dem Tierschutz eine Chance auf ein neues Zuhause zu geben, ist also deutlich sinnvoller als der Kauf beim Züchter - so wird nicht noch zusätzlich die Züchtung weiterer Tiere gefördert, während andere auf ein Zuhause warten. Doch auch bei der Tieradoption gibt es einiges zu beachten, wie die Stiftung Warentest zu bedenken gibt.

Wer sein Tier direkt nach der Anschaffung auf Plattformen wie Tasso kennzeichnet bzw. registriert, verhindert, dass es entläuft und nicht mehr nach Hause gebracht werden kann - sondern oft ebenfalls im Tierheim landet.

Wer alle Punkte vorab durchdenkt, schafft die besten Voraussetzungen für eine glückliche Mensch-Tier-Beziehung - ein Leben lang, nicht nur bis zum nächsten Urlaub. So lässt sich verhindern, dass aus der Freude über das neue Familienmitglied später Überforderung wird.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Agentur spot on news. Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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