Mit Kokablättern gegen Karries und Zahnschmerzen
Cochabamba -Koka-Blätter zum Schutz vor Karies und andere Zahnleiden hat Boliviens linker Präsident Evo Morales (54) jetzt gepriesen. "Menschen, die Tag und Nacht Koka-Blätter kauen, haben keine Zahnprobleme", sagte er am Wocehnede in der Stadt Cochabamba zum Auftakt einer nationalen Kampagne für gesunde Zähne.
Wegen der Gewinnung von Kokain aus den Blättern des Kokastrauchs steht Koka seit 1961 auf der UN-Liste der verbotenen Betäubungsmittel. Anfang 2012 war Bolivien aus der Wiener UN-Drogenkonvention ausgestiegen.
Für den Andenstaat gehört das Kokakauen zu den Grundfesten des Staates. Gemäß der 2009 in Kraft getretenen neuen Verfassung ist die Kokapflanze Teil des kulturellen Erbes des Landes und in seiner natürlichen Form ausdrücklich kein Betäubungsmittel.
Die UN hatte Bolivien eine Ausnahmeregelung erteilt. Allerdings hatten 15 Ländern gegen diese gestimmt: Darunter Deutschland , die USA, Kanada, Frankreich, Italien, die Niederlande, Russland und Japan.
Die Indianer in Bolivien nehmen die Koka-Pflanze als Heilmittel, gegen Hunger, Müdigkeit und die Höhenkrankheit, zudem gibt es rituelle Verwendungen. Allerdings ist Koka auch der Rohstoff für die Droge Kokain, weshalb die Pflanze international als Droge geächtet ist.
Getrocknete Cocablätter enthalten rund 0,5 bis 2,5 % Alkaloide, davon bestehen bis zu drei Viertel aus Kokain.
Evo Morales ist ehemaliger Koka-Bauer und war Gewerkschaftsführer der Koka-Bauern.
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