Mit dem Radl auf der Flucht – da schnappte die Falle zu

Mit Peter Paul Michalski ging der Polizei in Nordrhein-Westfalen jetzt auch der zweite Schwerverbrecher ins Netz. Die beiden waren vergangene Woche aus dem Knast geflohen
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Mit diesem Fahrrad war Peter Paul Michalski auf der Flucht.
dpa 2 Mit diesem Fahrrad war Peter Paul Michalski auf der Flucht.
Peter Paul Michalski
dpa 2 Peter Paul Michalski

KÖLN - Mit Peter Paul Michalski ging der Polizei in Nordrhein-Westfalen jetzt auch der zweite Schwerverbrecher ins Netz. Die beiden waren vergangene Woche aus dem Knast geflohen

Am Ende einer mehrtägigen, spektakulären Flucht war eigentlich alles ganz unspektakulär: Der seit vergangenen Donnerstag gejagte Ausbrecher Peter Paul Michalski (46) leistete bei seiner Festnahme am Dienstagmorgen in Schermbeck am Niederrhein keinen Widerstand. Als er gestellt wurde, ergab er sich sofort, legte sich auf den Boden und sagte den Polizisten, wo seine Waffe ist – eine durchgeladene Pistole mit acht Schuss Munition.

Zum gefürchteten, blutigen Showdown mit dem Schwerkriminellen kam es also nicht – wie schon am Sonntag bei der Inhaftierung des mit ihm aus dem Gefängnis in Aachen geflohenen Michael Heckhoff.

Trotzdem war die Aktion der Spezialeinsatzkräfte filmreif. Sie wussten seit dem Abend, dass sich Michalski, nach dem zuletzt im Raum Bielefeld und dann in Mühlheim gefahndet worden war, in Schermbeck, in der Nähe der holländischen Grenze, aufhielt.

"Günstige Gelegenheit"

Auf die Schliche gekommen sei die Polizei dem Schwerverbrecher „über technische Ermittlungsverfahren“ – konkret über die Ortung seines Handys. Um 9.50 Uhr dann die erhoffte „günstige Gelegenheit“. Michalski war auf einer Landstraße am Rande eines Wohngebietes unterwegs – nicht mit einem der zahlreichen Autos, die er auf seiner Flucht benutzt hatte, sondern auf einem Fahrrad. Und dann ging alles ganz schnell.

Die Einsatzkräfte rammten das Fahrrad, Michalski stürzte – und gab sofort zu, dass er der Gesuchte sei.

Wohin Michalski wollte, weiß die Polizei noch nicht. Die Entfernung von Mülheim nach Schermbeck habe er offenbar mit dem Fahrrad zurückgelegt, sagte Polizeidirektor Dieter Klinge am Nachmittag auf einer Pressekonferenz.

Hatten die beiden Schwerverbrecher einen Pakt zur Gewaltlosigkeit geschlossen?

Auf ihrer Flucht sind die Schwerverbrecher den Fahndern offenbar mehrfach nur um Haaresbreite entgangen. Heckhoff sagte laut „Bild“-Zeitung, schon in der Nacht zum Samstag seien er und sein Komplize am Baldeneysee in Essen fast in eine Polizeistreife gelaufen. „Auf einmal waren da Polizisten. Peter wollte erst wegrennen, aber dann haben wir zwei Schubkarren gesehen und uns darunter versteckt“, zitierte das Blatt den Gewaltverbrecher.

Später seien SEK-Beamte direkt an dem improvisierten Versteck vorbeigekommen. „Der Paul ist los. Aber ich bin da ausgerutscht und irgendwie hängen geblieben. Ich hab’ Paul gesagt, dass er abhauen soll. Das hat er auch gemacht“, schilderte der Verbrecher die Situation.

Heckhoff behauptete außerdem, er und sein Komplize hätten fest vereinbart, keine Gewalt anzuwenden. „Der Paul könnte nie einem was tun, und wir haben auch ausgemacht, dass wir niemanden verletzen und nicht schießen.“

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