Missbrauchsskandal: US-Bischof angeklagt

In dem seit Jahren schwelenden Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche der USA ist erstmals ein Bischof angeklagt worden.
dpa |
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Washington - Robert Finn von der Diözese Kansas City-Saint Joseph wird vorgeworfen, Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern durch einen ihm untergebenen Priester nicht gemeldet zu haben. Das teilte die zuständige Staatsanwaltschaft am Freitag mit.

Vor Gericht plädierte der Bischof am Freitag (Ortszeit) auf nicht schuldig. Er wies jede strafbare Handlung zurück. Der Geistliche habe aber eingeräumt, bereits im Dezember von eindeutigen Fotos gewusst zu haben, die der Priester von einen jungen Mädchen gemacht habe. Erst im Mai habe er sich dann schließlich an die Polizei gewandt.

In einer Erklärung des Bischofs und der Diözese heißt es: "Wir werden diesen Bekanntmachungen (der Staatsanwaltschaft) mit steter Entschlossenheit und einer energischen Verteidigung begegnen." Finn teilte mit: "In tiefem Glauben werden wir diesen Sturm überstehen und unsere Mission erfüllen, auch Zeiten der Bedrängnis."

Der Priester war der "New York Times" zufolge im Mai festgenommen und wegen anzüglicher Fotos angeklagt worden, die er von jungen Mädchen während einer Osterveranstaltung gemacht hatte. Gerichtsdokumenten zufolge besuchte er zwischen Dezember 2010 und Mai des darauffolgenden Jahres zahlreiche Kindergeburtstage, verbrachte Wochenenden mit Familien aus der Gemeinde und leitete mit Billigung des Bischofs die Kommunionfeier eines Mädchens.

In den USA waren laut "New York Times" vor rund 25 Jahren die ersten Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Priester der katholischen Kirche bekanntgeworden. Vor knapp zehn Jahren war die Kirche mit ihrem bisher wohl größten Missbrauchsskandal konfrontiert. Im Zentrum stand die Erzdiözese Boston (US-Staat Massachusetts), die sich im Jahre 2003 verpflichtete, einen hohen zweistelligen Millionenbetrag an Hunderte Menschen zu zahlen.

Auch in Kalifornien verpflichtete sich die katholische Kirche zu Entschädigungen. Landesweit sollen in den USA die Zahlungen in die Milliarden gegangen sein.

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