Millionen fliehen vor dem Killer-Sturm
HOUSTON - Die offiziellen Warnungen sind mehr als drastisch: Von einem „Killer-Sturm“ ist die Rede und davon, dass die Bewohner an der Galveston Bay den „sicheren Tod“ finden werden, wenn sie ihre Einfamilienhäuser nicht verlassen.
Hurrikan Ike soll am späten Freitagabend oder am Samstagmorgen auf die Südküste der USA treffen. Es wurde erwartet, dass Ike mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Stundenkilometern zunächst auf die Insel Galveston mit der gleichnamigen 60 000-Einwohner-Stadt treffen könnte. Sie würde dann komplett unter Wasser gesetzt. Die Behörden befürchten bis zu 15 Meter hohe Wellen. Heimatschutzminister Michael Chertoff rief die Menschen auf, Ike nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Der Gouverneur von Texas, Rick Perry, sagte: „Ich kann nicht genug betonen, welcher Gefahr wir gegenüberstehen.“ Der Hurrikan werde schwere Schäden anrichten, die Stromversorgung kappen und enorme Überflutungen zur Folge haben, erklärte Perry.
Für einen 650 Kilometer langen Küstenstreifen zwischen Corpus Jesus Christus und Morgan City wurde eine Hurrikan-Warnung herausgegeben. Die Weltraumbehörde Nasa schloss das Johnson Space Center. Mehrere Ölunternehmen stellten die Arbeiten vor der Küste vorsorglich ein. Eine Million Menschen flüchteten bereits aus dem bedrohten Gebiet. Auf der Schnellstraße aus Galveston staute sich der Verkehr, einigen Tankstellen ging der Sprit aus. Der Wetterdienst forderte die Menschen auf, den Evakuierungs-Anordnungen Folge zu leisten. Schwache und Arme wurden von den Behörden mit Bussen in Schutzunterkünfte gebracht, ebenso wie Tausende Häftlinge.
Um einen völligen Zusammenbruch des Verkehrs zu verhindern, hatten die Behörden allerdings die meisten Bewohner von Houston aufgerufen, in der Stadt zu bleiben. Sie wollten damit die Panik vermeiden, die es vor dem Hurrikan „Rita“ vor drei Jahren gegeben hatte. Millionen Menschen waren damals in Panik aus der Metropole geflüchtet, und die Massenevakuierung kostete 110 Menschen das Leben
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