Mehrheit für Kameras an Polizei-Uniformen
Köln - 71 Prozent der Befragten befürworten die sogenannten Bodycams "voll und ganz" oder zumindest "eher", wie aus einer repräsentativen Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervorgeht. 20 Prozent lehnen die Körperkameras entweder "eher" oder "ganz und gar" ab. 9 Prozent antworteten mit "weiß nicht".
Anfang vergangener Woche hatte Rheinland-Pfalz angekündigt, als zweites Bundesland nach Hessen die Minikameras einzuführen. Viele Polizisten klagen darüber, dass Gewalt gegen sie zunehme. Die Bodycams sollen Gewalttäter abschrecken und im Ernstfall Beweise sichern. Nach Angaben aus Rheinland-Pfalz erwägt die Mehrheit der Bundesländer den Einsatz der Bodycams, gegen die einige Datenschützer Bedenken hegen.
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In Westdeutschland gibt es laut YouGov mit 73 Prozent eine größere Zustimmung als im Osten (63 Prozent). Jüngere Befragte sehen die Technik kritischer als ältere.
Eine Mehrheit gibt es der Umfrage zufolge auch für eine Kennzeichnungspflicht der Polizisten. 41 Prozent der Befragten sprechen sich für individuelle Nummern aus, um Polizisten zu kennzeichnen. 37 Prozent sind für Namensschilder. 16 Prozent wollen gar keine Kennzeichnung.
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Berlin hatte die Kennzeichnungspflicht 2011 als erstes Bundesland eingeführt. Seither sind weitere Länder gefolgt. Die Kennzeichnung soll helfen, einzelne Polizisten zu identifizieren, sofern sie bei ihren Einsätzen über die Stränge schlagen. Außerdem soll mehr Bürgernähe geschaffen werden.
Insgesamt vertraut die Mehrheit der Befragten der Polizei. 52 Prozent der Befragten sagen, dass sie "relativ viel" oder "sehr viel" Vertrauen haben. Allerdings ist auch die Skepsis groß: 27 Prozent antworteten, sie hätten "etwas Vertrauen". 11 Prozent sagen, sie hätten "kaum Vertrauen". 5 Prozent haben "kein Vertrauen".
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