Mehr Kontrolle
Der AZ-Redakteur Michael Heinrich über EHEC und die Konsequenzen daraus.
Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt keinen Anlass, wegen des vermehrten Auftretens von schweren Darminfektionen in Alarmismus oder Panik zu verfallen. Die gibt es nicht einmal wegen der Grippe, obwohl dieser Infektion jährlich zwischen 5000 und 15<TH>000 Menschen zum Opfer fallen.
Wer ängstlich ist, sollte sein Gemüse noch gründlicher als sonst waschen oder schälen und die in der Küche ohnehin dringend notwendigen Hygienevorschriften einhalten. Trotzdem muss EHEC Konsequenzen haben. Denn der tückische Keim zeigt – wieder einmal – die Schwächen unserer Lebensmittelverordnungen auf. So muss die Herstellung der Produkte noch strenger kontrolliert werden. Die Verseuchung von großen Mengen Gemüse wie im aktuellen Fall kann nur auf gravierende Fehler bei Anbau, Düngung oder Transport von Gurken & Co. zurück geführt werden. Egal ob konventioneller oder ökologischer Anbau – die Einhaltung strengster Sicherheits- und Hygienenormen ist dringend notwendig. Der Verbraucher darf den Genuss von Lebensmitteln nicht mit dem Verlust von Gesundheit oder gar Leben bezahlen müssen.
In diesem Zusammenhang könnten dann auch gleich genauere Herkunftsangaben auf den Etiketten verlangt werden. Immer mehr Verbraucher würden gerne aus ökologischen Gründen vorwiegend Produkte aus ihrer Region beziehen. Eine Verpflichtung für die Produzenten für diese Angabe gibt es aber leider noch nicht.