Mangelhafte Hygiene in deutschen Kliniken
DORTMUND - In einer Unfrage vergeben Ärzte schlechte Noten. Die Politik will Standards verbessern
Schlechter könnte das Ergebnis kaum sein: In einer Umfrage bewerteten 27 Prozent der Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern die hygienischen Verhältnisse in ihrer eigenen Klinik als „mangelhaft”, acht Prozent vergaben die Note „ausreichend”. Noch verheerender fiel das Urteil von Patienten aus. Hier vergaben 35 Prozent die schlechteste Note. Insgesamt haben sich knapp 300 Personen an der Internet-Umfrage der Marburger Bund Zeitung, Organ der größten europäischen Ärztevereinigung, und dem Informations-Portal kliniken.de beteiligt.
Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts infizieren sich jährlich 500000 Menschen im Krankenhaus, 40000 sterben an der Infektion.
Auch die Politik hat jetzt das Thema Hygiene im Krankenhaus für sich entdeckt – und will mit einem Maßnahmenkatalog für mehr Sauberkeit sorgen. Dazu gehört auch, dass die Länder verpflichtet werden, schärfere Regeln zu erlassen.
„In den Klinikabläufen soll stets gesichert sein, dass Hände und Flächen desinfiziert werden”, heißt es in dem Referentenentwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium. Außerdem sollen in jedem Krankenhaus Hygiene-Beauftragte über die Einhaltung der Vorschriften wachen.
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