Mallorca-Urlauber müssen jetzt Steuer zahlen

Ab sofort müssen Touristen auf Mallorca eine Steuer pro Nacht zahlen. Wie hoch die Abgabe ist, wo sie gilt und welche kleine Ausnahme es gibt.
dpa |
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Urlauber müssen auf Mallorca ab sofort tiefer in die Tasche greifen. Auf der spanischen Ferieninsel und auch auf den restlichen Balearen ist zum 1. Juli eine umstrittene Touristensteuer in Kraft getreten. Hotels und andere Ferienunterkünfte verlangen von ihren Gästen pro Person und Nacht nun bis zu zwei Euro. Zusätzlich werden zehn Prozent Mehrwertsteuer erhoben.

Auch auf den Nachbarinseln muss gezahlt werden

Ein Überblick:

Wie viel kostet die Touristen-Abgabe? Je nach Art der Herberge werden pro Person und Nacht zwischen 0,50 und zwei Euro fällig. In der Nebensaison wird der Betrag halbiert. Auch Passagiere von Kreuzfahrtschiffen müssen die Kreditkarte oder das Portemonnaie zücken. Theoretisch müssen auch Urlauber zahlen, die Privat-Wohnungen oder -Häuser mieten. Die meisten dieser Immobilien sind allerdings nicht als Ferienunterkunft angemeldet.

Gibt es Ausnahmen? Ja. Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren sind von der Abgabe befreit.

Wo genau gilt die Gebühr? Die Einführung der neuen Abgabe war vom Parlament der Balearen in Palma de Mallorca im Frühjahr beschlossen worden. Sie gilt auch für die Nachbarinseln Menorca, Ibiza und Formentera.

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Was passiert mit den zusätzlichen Einnahmen? Das Geld will die linke Regionalregierung in erster Linie für Umweltschutz und zur Förderung des nachhaltigen Tourismus verwenden.

Wer ist gegen die Abgabe? Der Verband der Hoteliers auf Mallorca (FEHM) klagt, die Maßnahme werde der Wettbewerbsfähigkeit der Balearen schaden. Umweltschützer sind ebenfalls unzufrieden. Sie glauben, die Erhebung der Abgabe greift zu kurz: "Das ist eine verpasste Chance", findet der Verband GOB. Der Zusammenschluss hätte es gerne gesehen, wenn die Regierung auch Maßnahmen zu einer Beschränkung der Touristenzahl und zu einer Reduzierung des Angebots an Unterkünften beschlossen hätte. Die Umweltschützer halten dies für dringend notwendig, zumal für diesen Sommer eine Rekordzahl von Urlaubern erwartet wird.

Die Behörden glauben, es wird keine Probleme geben

Die Behörden allerdings glauben, dass es nach der Einführung keine Probleme geben wird. "Wir haben alle Beteiligten langfristig informiert und erwarten keine Komplikationen", erklärte Tourismusminister Biel Barceló. Mehrsprachige Info-Flyer mit dem Slogan "Dein Urlaub. Deine Inseln. Dein Beitrag" wurden nach Angaben der Behörden an die Hotels ausgeliefert. Zudem wurde eine Internetseite über die "Steuer für nachhaltigen Tourismus" freigeschaltet.

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