Mätressen-Museum in Nepal

Der König muss gehen und überlässt seinen einstigen Palast nun Kulturbegeisterten - ungewöhnlich genug. Aber Nepal setzt noch eins drauf: Eine 94-jährige Ex-Mätresse darf in dem künftigen Museum wohnen.
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Der König muss gehen, aber die Mätresse bleibt
AP Der König muss gehen, aber die Mätresse bleibt

Der König muss gehen und überlässt seinen einstigen Palast nun Kulturbegeisterten - ungewöhnlich genug. Aber Nepal setzt noch eins drauf: Eine 94-jährige Ex-Mätresse darf in dem künftigen Museum wohnen.

Nach der Abschaffung der Monarchie in Nepal wird der bisherige Hauptpalast des Königs in Kathmandu in ein Museum umgewandelt. Zur Überraschung vieler Nepalesen gaben die Behörden am Mittwoch bekannt, dass eine heute 94-jährige Geliebte eines früheren Königs weiter ein Wohnrecht im Palast genießt. Sarala Gorkhali lebt dort seit mehr als einem halben Jahrhundert und hat nach Angaben von Übergangsinnenminister Krishna Prasad Sitaula keine Verwandten, zu denen sie ziehen könnte.

Sie war die Geliebte eines Königs, der vor über 20 Jahren starb

Gorkhali war die jüngste Geliebte von König Tribhuwan, der Nepal von 1911 bis zu seinem Tod 1955 regierte. Dass dieser König Mätressen hatte, war der Öffentlichkeit bekannt, nicht aber, dass eine von ihnen noch lebte. Die Monarchie in Nepal wurde im Mai nach knapp 240 Jahren abgeschafft, die Paläste wurden verstaatlicht. Dem nun gestürzten Monarchen, König Gyanendra, wurde die Nutzung des bisherigen Sommerpalastes gestattet. Im bisherigen Hauptpalast darf nach Angaben von Minister Sitaula neben Gorkhali auch die 80-jährige Stiefmutter Gyanendras, Ratna, wohnen bleiben. Auch sie habe keinen anderen Ort, an dem sie künftig leben könne. Der abgesetzte König erklärte unterdessen, er plane nicht, seine Heimat zu verlassen. Er habe die Entscheidung der Politik akzeptiert, sagte er in einem prunkvoll eingerichteten Saal des Narayanhiti-Palastes. Er wolle bleiben und dazu beitragen, für friedliche Verhältnisse in dem Himalaya-Staat zu sorgen. Es war seine erste öffentliche Äußerung, seit vor Monaten bekannt wurde, dass die neue Regierung die Republik ausrufen würde. (AP)

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