Leichen und Wrackteile gefunden

Die Suche nach Teilen des abgestürzten Air-France-Flugzeuges im Atlantik scheint nun endlich erfolgreich: Nach Angaben der brasilianischen Luftwaffe wurden Wrackteile und Leichen des Unglücksfluges gefunden und aus dem Wasser geborgen.
Am fünften Tag nach dem Absturz der Air-France-Maschine im Atlantik hat die brasilianische Marine die ersten Leichen aus der Unglücksmaschine entdeckt und geborgen. „Um 8.14 Uhr (13.14 Uhr MESZ) an diesem Samstag haben wir die Bestätigung erhalten, dass Wrackstücke und Leichen gefunden worden, die zum Flugzeug der Air France gehören“, sagte Luftwaffensprecher Jorge Amaral am Samstag bei einer Pressekonferenz in Recife. Die Fundstelle liege etwa 1200 Kilometer nordöstlich der brasilianischen Festlandküste. An Bord des am Pfingstmontag abgestürzten Airbus befanden sich 228 Passagiere, darunter 28 Deutsche.
Nach Angaben eines Angehörigen der Opfer handelt es sich um zwei männliche Leichen. Dies habe Verteidigungsminister Nelson Jobim den Familien in Rio de Janeiro unmittelbar vor der Pressekonferenz mitgeteilt, sagte der Angehörige dem Nachrichtensender Globonews. Über die Nationalität der beiden Opfer ist noch nichts bekannt. Die Leichen müssen nun in mühseliger Kleinarbeit identifiziert werden.
Leichen müssen identifiziert werden
Zudem wurde ein Flugzeugsitz mit der Seriennummer 237011038331-0 aus den Fluten des Atlantik geborgen. Allerdings müsse bei diesem Wrackstück noch die Bestätigung der Air France abgewartet werden. Auch Sauerstoffmasken seien gefunden worden. Die Leichen und die Wrackteile der A330-200 sollen zunächst zu der brasilianischen Insel Fernando de Noronha gebracht werden.
Der Luftwaffensprecher schloss praktisch aus, dass fünf Tage nach dem Absturz noch Überlebende des Unglücks gefunden werden können. „Wir wollten Überlebende finden, vor allem in der ersten Phase (der Suchoperation), aber es war nicht möglich.“ Die Maschine mit der Flugnummer AF 447 war am Pfingstmontag auf dem Flug von Rio nach Paris aus bislang ungeklärter Ursache abgestürzt.
Der Airbus hatte vor seinem Absturz in den Atlantik vermutlich erhebliche technische Probleme. In den knapp fünf Minuten vor Ende des Kontakts habe das Flugzeug automatisch 24 Fehlermeldungen an das Wartungszentrum von Air France geschickt, erklärte das Pariser Amt zur Ermittlung von Unfallursachen BEA.
Mehrere Systeme waren ausgefallen
„Mehrere Systeme waren ausgefallen, darunter der Autopilot“, sagte BEA-Chef Paul-Louis Arslanian am Samstag in Paris. Laut Arslanian hat der Bordcomputer der A330-200 den Autopiloten ausgeschaltet, weil die Daten von drei Sonden zur Geschwindigkeitsmessung um 50 Stundenkilometer voneinander abgewichen hätten. Ob der Autopilot danach wieder angeschaltet wurde, sei unbekannt, sagte Arslanian. „Wir wissen nichts.“ (dpa)